Vorbeugen ist besser als Heilen und das gilt auch für die Schädlingsbekämpfung. Küche und Lager sollten so eingerichtet werden, dass sie für Schädlinge möglichst ungünstig sind. Schon beim Bau sollte dafür gesorgt werden, dass keine Hohlräume als Verstecke für Schädlinge entstehen, die groß genug sind, um Futterreste zu bergen, zum Reinigen aber zu klein sind. Regale und Schränke sollten am Boden entweder völlig staubdicht stehen, oder so zugänglich sein, dass sie leicht gereinigt werden können. Schränke und Schubladen sollten ohne Fugen sein und man sollte Wand- und Deckenverkleidungen, hinter denen Hohlräume entstehen können vermeiden. Verkleidungen und Schutzkappen an Maschinen und Transportbändern der Lebensmittelindustrie müssen leicht zu entfernen sein, damit die Reinigung leicht und oft genug erfolgen kann.
Nahrungsmittel müssen möglichst kühl und trocken aufbewahrt werden. In Lagern ist es zweckmäßig, die Stapel nicht direkt an den Wänden zu errichten. Am besten stehen sie auf erhöhten Untersätzen, so dass Luft an alle Seiten kommt und darunter gefegt werden kann. Sauberkeit und Ordnung sind Grundvoraussetzungen. Schmutz und Abfälle in verborgenen Winkeln sind gute Brutstätten für Schädlinge und es macht sich bezahlt, diese auszumerzen.
In Küche und Speicher sind dicht schließende Behälter vorzuziehen, aber keine Garantie, da die Ware schon vorher befallen sein kann. Viele Schädlinge finden auch in diese ihren Weg. Nahrungsmittel sollten daher nicht allzulange aufbewahrt werden, besonders wenn schon vorher Befall festgestellt wurde. Es ist besser, öfter und in kleineren Mengen einzukaufen. Gefährdete Waren lagert man im Kühlschrank, bis man sicher ist, dass die Schädlinge verschwunden sind. Wie schon erwähnt (S. 10), entstehen Schädlinge nicht von selbst und bei der Vorbeugung muss man einen Befall von außen vermeiden. In einen Betrieb gelangen die Schädlinge oft mit Rohwaren. Verdächtige Partien müssen daher untersucht und eventuell behandelt werden, bevor sie auf Lager genommen werden, oder so weit wie möglich von Fertigwaren entfernt gelagert werden. Rücksendungen und Verpackungen, leere Säcke und Behälter mit Rückständen sind ebenfalls Brutstätten. Hier gilt das gleiche: man lagert sie getrennt von Rohwaren, Fertigwaren und Packmaterial.
Im Haushalt werden Schädlinge meist mit Kolonialwaren eingeschleppt und es empfiehlt sich, den Verkäufer darauf hinzuweisen, damit er seine Lager untersucht und befallene Waren entfernt. In größeren Wohnhäusern dringen die Tiere auch durch Wanddurchbrüche und ähnliches ein. Fliegende Insekten hält man durch Fliegengitter an Fenstern und Türen fern. Bei oft gebrauchten Eingängen hilft eine Luftschleuse, die fliegende Tiere absaugt.
Außen um die Betriebe hält man am besten einen Streifen von mehreren Metern Breite um die Grundmauern frei von Bewuchs, um Milben und Insekten fernzuhalten. Ist es notwendig, durch Sprühen oder Stäuben Gift zu verteilen, geschieht dies besser auf der kahlen Fläche ohne unerwünschte Wirkungen für die übrige Fauna. In Sonderfällen können auch Lichtfallen mit Ultraviolettlampen zum Fang in geschlossenen Räumen eingesetzt werden.