(Lat: Anthrenus )
Kabinettkäfer gleichen kleinen Marienkäfern, glänzen aber nicht und besitzen eine hübsche, matte Zeichnung, die von vielen schwarzen und rotgelben Schuppen auf den Flügeldecken gebildet wird. Die Larven sind gelbbraun und haarig und haben am Hinterende einige Büschel langer Haare, die spitz sind und bei Gefahr ausgespreizt werden. Die Käfer selbst findet man besonders im Frühjahr. Wie die Pelzkäfer sitzen sie oft in Blüten und ernähren sich von diesen.
Die Eier werden in Vogelnester, Tierbauten oder auf trockenes Aas gelegt, wo sich die Larven von Federn, Haaren und Fleischresten ernähren. Sie können auch von toten Insekten leben und sind daher bei Insektensammlern gefürchtet.
Der Name Kabinettkäfer ist von dieser Eigenart abgeleitet. Es sind häufige Tiere, die gut fliegen und fast überall zu finden sind. Die Larven laufen ziemlich viel herum und wenn man sie im Haus in größerer Zahl findet, kann der Herd in Sperlingsnestern unter dem Dach, in Bodenbelägen aus Filz, vergessenen Wolllappen in einer Tüte, Wollfasern in Spalten oder toten Insekten in einem Spinnennetz liegen.
Trotz ihrer vielseitigen Nahrung sind sie recht wählerisch, wenn sie Textilien angreifen: sie bevorzugen neue, reine Wolle wie Klöppelwerk oder kostbare Stricksachen aus Kaschmirwolle.
Die Erklärung, dass Kabinettkäfer als Textilschädlinge im Haus neueren Datums sind, liegt wohl darin, dass ihre Schäden unter den vielen Mottenschaden früherer Zeiten einfach untergingen. Vieles deutet darauf hin, dass bereits unsere Vorfahren sie gekannt haben. So heißt es, dass Odysseus (Odyssee 21, 395) bei seiner Heimkehr darüber besorgt war, dass sein alter Bogen aus Horn von » Würmern« zerfressen sein könnte.