(Lat: Lepidoptera)
Schmetterlinge überwintern oft im Haus. Am Dachboden findet man im Winter den Kleinen Fuchs, Aglais urticae, und das Tagpfauenauge, Inachis io, in typischer Schlafstellung mit zusammengeklappten Flügeln. Man sollte sie nicht beunruhigen, denn wenn sie in warme Räume geraten, sterben sie unweigerlich. Im Frühjahr findet man sie oft an Fenstern, da sie nun ins Freie wollen. Man begeht eine gute Tat, wenn man ihnen dabei hilft.
Kohlweißlinge, wie der Große Kohlweißling, Pieris brassicae, überwintern bei uns als Puppen, obwohl viele Falter, die man bei uns im Sommer sieht, Zuwanderer sind, deren Nachkommen auf unseren Kohlfeldern schädlich sein können.
Die Raupen der letzten Generation verlassen ihre Nahrungspflanzen, wenn sie sich verpuppen wollen, und beginnen zu wandern. Manchmal sind die Wege in der Nähe von Kohlfeldern voll von den Raupen der Kohlweißlinge. Sie suchen zum Verpuppen geschützte Stellen. Dabei klettern sie an Baumstämmen, Zäunen und Hausmauern empor. An passender Stelle wird die Unterlage mit einem feinen Gespinst überzogen und die Raupe befestigt sich mit einem Gürtelfaden und am Körperende daran. Dann häutet sie sich zur Puppe (S. 24). Diese Kohlweißlingspuppen findet man im Winter an oder im Haus. Im Frühjahr schlüpfen daraus die Falter.
Oft gelangen die Raupen nicht zur Verpuppung. Sobald sie angesponnen sind, bohren sich zahlreiche kleine Larven aus ihrem Körper ins Freie und fertigen sogleich gelbe Kokons (S. 193) und verpuppen sich neben der Raupe, die als leere Haut zurückbleibt. Es handelt sich um die Larven einer kleinen Schlupfwespe. Ihre Mutter hat mit einem spitzen Legebohrer Eier in die Kohlweißlingsraupe gestochen, und die Larven haben die Raupe von innen aufgefressen.