Eine Schwäche der Giftstoffe ist, dass die Schädlinge resistent dagegen werden können. Diese Widerstandsfähigkeit tritt in deren Erbgut auf und findet sich bald in einer ganzen Insektenpopulation, wo sie durch Vererbung und entsprechende Auslese schnell Verbreitung findet. Individuen mit der stärksten Widerstandskraft überleben und vermehren sich am stärksten. Diese Widerstandskraft bedeutet jedoch nicht, dass die Tiere in anderer Hinsicht den »alten« Typen überlegen sind, es hat sich vielmehr gezeigt, dass zum Beispiel gegen Dieldrin resistente Schaben eine geringere Vermehrung aufweisen als die ursprünglichen Schaben. Dass sie trotzdem überleben, beruht darauf, dass wir mit unserer Giftbehandlung geradezu einen Platz für sie reservieren. Resistenz besteht normalerweise nur gegen das angewandte Gift oder verwandte Stoffe, und man kann sich damit helfen, dass man Gifte anderer Zusammensetzung verwendet.
Selbst wenn bei vielen Schädlingen die Resistenz ein großes Problem geworden ist, zeigt es sich doch bei vielen Gelegenheiten, dass die Ursache für eine fehlgeschlagene Bekämpfung in falscher Technik gelegen hat. Eine Ursache dafür, dass man bisweilen an einen Fall von Resistenz glaubt, liegt darin, dass behandelte Tiere sichtlich unbeschädigt weiterlaufen. Die Erklärung besteht darin, dass synthetische Gifte oft recht langsam wirken und der Tod erst nach Stunden eintritt.