Im Gegensatz zu den Bienen ist ein Hummelnest immer einjährig, Im Herbst sterben alle Arbeiterhummeln und nur einige junge Königinnen verbleiben in jedem Nest. Nach der Paarung verstecken sie sich irgendwo und überwintern. Hummeln, die man im Frühjahr dicht über dem Boden brummend herumfliegen sieht, sind solche Königinnen auf der Suche nach neuen Nistplätzen, wo wieder ein Volk entstehen kann.
Bei uns gibt es gut zwei Dutzend Arten, die überwiegend ihre Nester im Boden anlegen, in einem Mäuseloch oder in Hohlen unter Steinen. Aber auch ein leerer Meisenkasten, ein Sperlingsnest unter dem Dach oder eine Isoliermatte auf dem Dachboden kann verwendet werden. Arten, die man öfter im Haus findet, sind die Steinhummel, Bombus lapidarius, und Bombus hypnorum.
Steinhummel
(Lat: Bombus lapidarius, und Bombus hypnorum)
Hat die Königin eine passende Stelle gefunden, so wird diese eingerichtet. Ist der Raum zu klein, wird er bis zu Faustgröße erweitert und mit trockenen Pflanzenteilen isoliert, mit Moos oder Mäusehaaren. Aus Wachs werden nun einige kleine Krüge gebaut, so groß wie ein Fingerhut, einige als Vorratsbehälter und einige zur Eiablage. Die Larven werden von der Königin gefüttert, die mit dem Herbeischaffen von Blütenstaub und Nektar viel Arbeit hat. Die erwachsenen Larven verpuppen sich und nach einigen Tagen schlüpfen die ersten Arbeiterhummeln. Sie sind recht klein, da ihre Mutter, die Königin, wenig Nahrung herbeischaffen konnte. Sie helfen nun beim Bau und beim Nahrungssammeln und die Königin beschränkt sich auf das Eierlegen.
Im Sommer ist ein Hummelnest ein sichtlich verwickelter Betrieb mit Vorratskrügen und Larvenkammern bunt gemischt. Hier gibt es nicht die regelmäßigen Zellen der Bienen, und Hummelvölker sind mit höchstens 400-500 Mitgliedern auch viel kleiner.
Hummeln sind nicht nur hübsch und gemütlich, sie sind auch als Bestäuber von vielen Obstbäumen und samentragenden Feldfrüchten sehr wichtig. Es besteht daher aller Grund, Hummeln gut zu behandeln, und es ist kaum lästig, sie im Haus zu haben. Manche meinen, dass Hummeln nicht stechen können. Das ist nicht richtig, sie stechen ausgezeichnet (S. 51), müssen aber sehr gereizt werden, um das zu tun.