(Lat: Callidium violaceum )
Die Spuren dieses Käfers findet man ohne Zweifel am häufigsten im Haus. Die Eier werden an absterbende oder gefällte Stämme gelegt, die noch Rinde tragen. Die Larven leben in der Zuwachsschicht und beim Entfernen der Rinde sieht man die Bohrgänge als breite Furchen in der Oberfläche des Holzes, wo eine feine Streifung die Spuren der Kiefer der Larve erkennen lassen.
Die Larvenentwicklung dauert ein bis zwei Jahre und die erwachsene Larve bohrt einen drei bis fünf cm langen Gang in das Holz hinein. Am Ende wird eine Kammer angelegt, in der die Puppe ruht, und die verschlossen wird. Die Gänge schauen schrecklich aus, da sie scheinbar in die Tiefe gehen. Die Überprüfung zeigt aber, dass die Gänge blind enden, und da jede Larve nur einen Gang gräbt, besteht keine Gefahr für die Haltbarkeit des Holzes.
Wenn die Käfer im Frühjahr schlüpfen, wandern sie durch den Puppengang zurück, nagen sich durch die Rinde und schlüpfen aus einem ovalen, glattrandigen Flugloch (S. 118).
Diese Art wird oft mit rindenbekleidetem Holz ins Haus gebracht, fliegt aber auch an und befällt berindete Pfosten und Zaune aus Kiefer oder Fichte. Die Larve lebt unter der Rinde, bis die Schicht dort völlig zerstört ist. Der Befall kann sich aber nicht auf Holz ohne Rinde ausbreiten, und es gibt daher keinen Grund für eine Bekämpfung.
Will man die Käfer trotzdem loswerden, braucht man nur die Rinde zu entfernen. Wie der Weiche Klopfkäfer (S. 122) kann auch der Blaue Scheibenbock Schaden anrichten, wenn man Platten auf Rindenholz setzt. Wenn die Käfer schlüpfen, nagen sie sich Löcher ins Freie und beschäfigen damit natürlich die aufliegenden Platten