(Lat: Hylotrupes bajulus )
Ökonomisch betrachtet ist der Hausbockkäfer der wichtigste aller Bockkäfer, die im Haus Holz angreifen. Seine Larven können in altem und trockenem Nadelholz leben. Den Käfer selbst sieht man selten, im Sommer erscheint er auf Dachböden, paart sich und das Weibchen legt bis zu 400 Eier mit Hilfe eines langen Legeapparats tief in Spalten und Risse im Holz. Nach einigen Wochen schlüpfen die Larven und bohren sich sogleich in das Holz, wo sie nun einige Jahre zubringen. Wie lange die Entwicklung dauert, hängt von der Nahrung im Holz und der Temperatur ab.
Bei uns beträgt die kürzeste Zeit drei Jahre, eine Larve kann aber auch zehn Jahre brauchen, um erwachsen zu werden. Die Larven halten sich meist im Splintholz auf und können bis dicht unter die Oberfläche kommen, so dass nur eine papierdünne Deckschicht stehen bleibt. Die Verpuppung erfolgt in einer eigenen Puppenkammer, die mit großen Spänen verschlossen ist. Bevor sich die Larve aber verpuppt, nagt sie ein Flugloch, das oberflächlich verschlossen ist und durch das der Käfer später das Holz verlässt (S. 118). Fluglöcher und Bohrmehl, das die Larven oft daraus entfernen, sind die ersten Beweise für den Befall mit diesem Käfer. Es können also bis zu zehn Jahre vergangen sein, seit • der Befall erfolgte. Man kann aber schon vorher einen Befall feststellen, wenn man an einem warmen Sommertag im Dachboden ruhig steht und nun deutlich die raspelnden Laute der nagenden größeren Larven hört (S. 214).
Die geographische Verbreitung des Hausbockkäfers ist ungleichmäßig, in manchen Gebieten ist er häufig, anderswo selten. Die Temperatur muss mindestens 25° C betragen, damit der Käfer aktiv wird und sich durch Flug verbreiten kann. Dazu hat er bei unserem Klima nicht allzu oft Gelegenheit.
Die Verbreitung erfolgt hauptsächlich durch den Menschen. Der Holzhandel spielt eine Rolle und altes Holz aus abgebrochenen Gebäuden kann bei Wiederverwendung als Infektionsquelle dienen. Aber auch Holzkisten und Möbel, die früher auf einem Dachboden mit Hausbockkäfern gestanden haben, können Ursache für die Weiterverbreitung sein.
Der Käfer kommt hauptsächlich im Dachgebälk vor, da nur auf Dachböden die hohen Sommertemperaturen erreicht werden, die er für seine Entwicklung braucht. Von hier kann er sich jedoch auf anderes Holzwerk im Haus ausbreiten. Er kann sich aber auch im Freien entwickeln, in Zaunpfählen, Telegrafenmasten und dergleichen, das Holz muss im Sommer nur warm genug werden.