(Lat: Cimex lectularius )
Im Gegensatz zu den meisten anderen Wanzen ist die Bettwanze flügellos. Wenn sie nicht mit Blut gefüllt ist, ist ihr Körper papierdünn. Die Farbe ist annähernd rotbraun. Soweit man weiß, hat sich die Bettwanze in vorhistorischer Zeit in Asien entwickelt und mit dem Menschen alle wärmeren Gebiete der Erde besiedelt. Schon im Altertum war sie in den Mittelmeerländern ein verabscheutes Tier. Da sie ein warmes, trockenes Klima braucht, gelangte sie erst zu uns, als man wohlerwärmte Wohnungen baute, sie wurde dann aber sehr häufig. Das geschah etwa im 17. J ahrhundert. Heute ist sie selten, da man eine kontrollierte Hygiene anwendet und gute synthetische Insektengifte zur Verfügung hat.
Die Bettwanze besucht ihr Opfer nur wenn sie hungrig ist. Zwischen den Mahlzeiten versteckt sie sich in Spalten, hinter Tapeten und Bildern und in Fugen der Möbel. Wenn sie hungrig wird, begibt sie sich auf Suche. Sie hat keine guten Sinne für die Fernorientierung, in einem Abstand von 5-10 cm wird sie aber von der Wärmestrahlung geleitet und findet dadurch ihre Beute.
Bettwanzen können an W¨znden emporklettern, sie können auch mit dem Rücken nach unten an rauen Decken laufen, können sich aber nicht immer festhalten und fallen oft herunter. Das ist wohl die Ursache für die Geschichten über die Bettwanze, dass sie sich von oben auf das Opfer fallen lässt, wenn dieses die Beine seines Betts in Wasserschalen gestellt hat ( das sollte den Angriff vonunten verhindern). So schlau sind die Bettwanzen nun auch wieder nicht. Eine erwachsene Wanze saugt im Verlauf von 10 Minuten bis zum Siebenfachen ihres eigenen Gewichts an Blut. Vollbeladen erreicht sie ihr Versteck, verdaut die Nahrung, paart sich und legt Eier, bis sie wieder hungrig wird.
Die Eier werden im Versteck festgeklebt. Etwa 200 Eier werden insgesamt gelegt, vier bis fünf pro Tag, die Anzahl hängt aber von der Temperatur und anderen äußeren Faktoren ab. Unterhalb von 10° C werden keine Eier gelegt.
Die jungen Bettwanzen gleichen verkleinerten Ausgaben der großen. Während ihrer Entwicklung häuten sie sich fünfmal. In jedem Stadium ist eine Blutmahlzeit notwendig.
Man bekämpft sie durch gründliche Behandlung ihrer Verstecke mit Insektenmitteln.
Auch ein Teil jener Wirbeltiere, mit denen wir mehr oder weniger freiwillig unser Heim teilen, wird von Wanzen geplagt, die besonders in der Nähe ihrer Ruheplatze zu finden sind. Sie gleichen der Bettwanze zum Verwechseln. Da sie manchmal herumwandern, gelangen sie auch in die Wohnung und rufen großen Schrecken hervor. In seltenen Fällen können sie auch den Menschen angreifen.