(Lat: Bryobia praetiosa)
Bewohnt man ein Haus, an dem der Rasen bis an die Mauern heranreicht, kann es geschehen, dass plötzlich kleine rote Milben auf den Fensterrahmen wimmeln. Die rote Farbe kann sie als Blutsauger in Verdacht bringen, es handelt sich aber um friedliche Pflanzensauger. Im Lauf ihres Lebens wandern sie zwischen Nahrungspflanzen und Verstecken hin und her, wo sie an Bäumen, Steinen oder Mauern Eier legen, sich häuten und überwintern.
Die Stachelbeermilbe überwintert gewöhnlich als Ei und die Entwicklung beginnt im Frühjahr, wenn die Temperatur längere Zeit über 7° C steigt. Die Milben bevorzugen deshalb sonnenseitige Mauern mit ihren höheren Temperaturen. Die frisch geschlüpften Milben wandern sogleich ins Gras, um daran zu saugen. Sie kehren aber zu ihren Verstecken zurück und häuten sich dort, wenn sie genug gesaugt haben. Der Vorgang wiederholt sich dreimal, bis die Milbe erwachsen ist. Auch die erwachsenen Weibchen wandern zwischen den Perioden der Nahrungsaufnahme und der Eiablage. Bei dieser Gelegenheit können die Milben besonders im Frühjahr durch Risse und Spalten an Fenstern in Wohnräume eindringen. Männliche Tiere hat man bis jetzt nicht gefunden und die Art muss sich deshalb parthenogenetisch, also durch Jungfernzeugung, vermehren. Diese Art der Entwicklung kommt bei niederen Tieren mehrfach vor.
Stachelbeermilben richten in der Wohnung keinen Schaden an und sterben rasch durch die trockene Luft.
Da die Milben die direkte Verbindung von Gras und Mauer suchen, ist ihr Fernhalten vom Haus recht einfach. Der Rasen sollte nicht naher als einen m an das Haus heranreichen und selbst ein Streifen Sand oder Kies von nur 0,5 m Breite reicht aus, um die Milben wirkungsvoll vom Haus fernzuhalten. Sie können diese Hindernisse nicht überwinden.