Schmarotzertum ist eine weit verbreitete Lebensweise, etwa ein Viertel aller Tiere der Erde leben so von den übrigen drei Vierteln.
Die Begriffe Beißen und Stechen werden oft wechselweise gebraucht, es ist aber sinnvoll, von Beißen zu sprechen, wenn dies mit dem Mund geschieht, auch wenn dieser ein Saugrüssel ist, und von Stechen mit einem Stachel am Hinterleib.
Wenn ein Tier ein anderes beißt, geschieht das meist, um Nahrung zu finden. Eine Mücke saugt Blut, eine Große Raubwanze tötet die Beute und saugt sie aus. Ein stechendes Tier verwendet den Stachel immer als Waffe bei der Jagd oder Verteidigung oder beides, wie bei den Wespen.
Ein blutsaugendes Tier saugt so unmerklich wie möglich. Der Saugrüssel ist ein feines Instrument, das aus zwei Röhren zusammengesetzt ist, einer um Speichel abzugeben, und einer zweiten, durch die das Blut aufgesaugt wird. Der Speichel enthält Stoffe, die die Blutgerinnung hemmen und oft auch als lokale Betäubungsmittel wirken.
Die artfremden Eiweißstoffe im Speichel bewirken Rötung und Jucken nach dem Biss. Diese Reaktion ist aber sehr unterschiedlich, bei manchen Menschen schwillt die Stelle gewaltig an, bei anderen überhaupt nicht.
Bei den Tieren, die die Beute stechen oder sich durch Stich verteidigen, ist das Ziel ein anderes. Hier soll das Opfer gelähmt oder kampfunfähig gemacht werden und das geschieht mit Gift aus besonderen Drüsen, das schon in kleinen Mengen töten oder lähmen oder Schmerzen verursachen kann.
Die unterschiedliche Reaktion auf Biss und Stich macht es oft unmöglich, auf den Verursacher zu schließen. Oft werden Stiche auch mit Allergiereaktionen verwechselt. Um der Ursache auf die Spur zu kommen, müssen daher auch andere Merkmale beachtet werden, zum Beispiel die Stichstelle (S. 52). Man sollte sich auch an die Tageszeit des »Angriffs« erinnern, ob Haustiere beteiligt sind, oder ob es andere Möglichkeiten gab, um Schmarotzer einzuschleppen (Übersicht S. 53).