(Lat: Blatella germanica)
Unter den Schaben ist sie am häufigsten. Es ist abstoßend, solche Tiere in der Küche zu haben, bei näherer Betrachtung erweisen sie sich jedoch als sehr elegante Tiere.
Beide Geschlechter haben wohlentwickelte Flügel, die den ganzen Hinterleib bedecken, sie werden aber nicht zum Fliegen gebraucht, sondern vielmehr zum Segeln, wenn die Tiere von Tisch oder Regal zu Boden springen. Die Weibchen legen die Eier in besondere braune Kapseln, die in 30-40 Fächer mit je ein Ei geteilt sind. Bei der Deutschen Schabe werden die Kapseln vom Weibchen am Hinterleib herumgetragen, bis die jungen Tiere schlüpfen. Bei Zimmertemperatur dauert die Entwicklung zum erwachsenen Tier rund ein halbes Jahr. Schaben sind faktisch Allesfresser. Sie sind in der Nacht aktiv, während sie am hellen Tag in Ritzen und Spalten versteckt sind, besonders in der Nähe von Öfen, Heizungsrohren und anderen warmen Stellen.
Schaben sind sehr gesellige Tiere; der Stoff, der die Tiere anlockt und zusammenhält, wird von Drüsen im Darm erzeugt und mit den Exkrementen ausgeschieden.
Auch die Paarungsbereitschaft wird durch Duftsignale kundgetan. Das Weibchen scheidet Duftstoffe ab, die in geringer Menge auf die Männchen anziehend wirken, in größerer Menge aber die Paarung auslosen.
Bei uns hört man meist von Schaben in Bäckereien und Gastwirtschaften, es gibt sie aber auch in Kantinen, Krankenhäusern und privaten Haushalten in der Küche. Gewöhnlich ist der Schaden, den sie verursachen, gering. Die Übertragung von Krankheiten durch Schaben konnte noch nicht direkt bewiesen werden (S. 55). Auf der anderen Seite sollte man achtsam sein, da Krankheitserreger aus zufällig gefangenen Schaben isoliert wurden. Schaben können aber auch Nahrungsmittel zerstören, teils durch ihr Nagen, teils durch Verunreinigung und durch den unangenehmen Geruch, den sie verbreiten. Daneben können sie an Papier, Leder und Textilien nagen und dadurch Schaden verursachen.