(Lat: Monomorium pharaonis)
Diese Ameise ist rötlichgelb gefärbt. Ihr Name wird irrtümlich mit einer der ägyptischen Plagen in Verbindung gebracht. Sie ist eine tropische Art, die erst in diesem Jahrhundert nach Mitteleuropa kam und hier völlig abhängig von geheizten Räumen ist.
Die Pharaoameise lebt wie andere Ameisen in Kolonien, im Gegensatz zu den meisten anderen Arten aber gibt es in jedem Nest mehrere Königinnen. Die neuen Kolonien entstehen auf ziemlich einmalige Weise. Ist die ursprüngliche Kolonie zu groß geworden, verlassen sie einige Arbeiterinnen und Königinnen und nehmen einige Eier und Puppen mit. Das neue Nest wird in geschützten dunklen Spalten oder Höhlen angelegt, am liebsten in der Nähe einer Heizung, da die Ameise 27-30° C gut verträgt. In einem befallenen Gebäude entstehen auf diese Weise viele Tochterkolonien, die friedlich miteinander leben und gewisse Verbindungen zueinander haben. Man kann sie als große Familie betrachten, die aus Hunderttausenden von Individuen besteht.
Die Pharaoameise frisst fast alles. Sie liebt süße Sachen, geht aber auch an Fleisch, Käse, tote Insekten und Aas. Man findet sie deshalb in Lebensmittellagern, in Kantinen und auch nicht selten in privaten Haushalten. Sie richtet gewöhnlich keine größeren Schäden an, ist aber sehr lästig. In Krankenhäusern, wo die Ameise gute Lebensbedingungen findet, kann sie als Krankheitsüberträger ein gewisses Risiko darstellen. Sie kann unter Bandagen eindringen und sterile Packungen zerstören. Man verschleppt sie meist mit befallenen Dingen.