(Lat: Salticus scenicus)
Es gibt Spinnen, die kein Fangnetz erzeugen, sondern durch Jagen an ihre Beute gelangen, wie die sogenannten Springspinnen. Wenn man an einer Mauer den Sonnenschein genießt, kann man Vertreter dieser Spinnengruppe bei ihrer Jagd beobachten, die oft in einem kleinen Drama endet. Landet eine Fliege oder ein anderes kleines Insekt in der Nähe der Spinne, ändert sie ihr Verhalten. Sie kriecht in sich zusammen und wendet ihren Kopf mit den vier großen und vier kleinen Augen gegen die Fliege und beginnt, wie eine Katze heranzuschleichen, oft so langsam, dass man die Bewegungen kaum erkennt.
Erst in wenigen Zentimetern Abstand setzt sie zum Sprung an, ergreift das Opfer und tötet es mit ihren Giftzangen. Natürlich kann ein Sprung auch fehl gehen. Was auch geschieht, die Spinne landet immer auf der Mauer, was sehr mysteriös erscheint. Das aber ist nicht der Fall, denn sie fertigt, wie alle Spinnen, einen Sicherungsfaden, der in regelmäßigen Abständen auf der Unterlage befestigt wird, und wenn sie springt, sorgt sie wie ein Bergsteiger dafür, dass das Sicherungsseil immer ordentlich befestigt wird.