(Lat: Colletes daviensanus )
Diese Biene gehört zu den sogenannten solitären Bienen (S. 180), lebt aber gerne in Kolonien zusammen. Sie kann wie andere Bienen stechen, ist aber wenig angriffslustig.
Die Seidenbiene lebt gewöhnlich in Kalk- und Lehmwänden, gräbt aber auch in Mörtel, wenn er nicht zu hart ist. Die Tiere graben waagrechte Gänge in die Mauer, gehen aber nicht in Hohlräume. Sie bevorzugen Südseiten und sind hauptsächlich im Sonnenschein aktiv. Die Gänge haben den Durchmesser eines Bleistifts und sind innen mit einem sehr feinen, durchsichtigen, seidenpapierähnlichen Stoff überzogen, den die Bienen aus ihren Speicheldrüsen erzeugen. Jede Zelle ist einen cm lang und wird mit einer Mischung von Honig und Blütenstaub gefüllt. Dann wird ein Ei darauf gelegt und die Zelle mit einem Deckel verschlossen. In einem Gang findet man zwei bis acht Zellen. Die Larven leben von der gespeicherten Nahrung, überwintern, verpuppen sich im folgenden Frühjahr und im Sommer schlüpfen dann die Bienen.
Gewöhnlich ist der Schaden, den sie verursachen, gering, es ist aber lästig, wenn sie fortwährend Mörtel entfernen, und manchmal ist daher eine Bekämpfung notwendig.
Bekämpft man die Tiere außerhalb ihrer Flugzeit, entfernt man am besten den befallenen Mörtel und ersetzt ihn mit Zementmörtel, den die Bienen nicht durchbohren können, auch wenn einige Zellen verblieben sein sollten. Während der Flugzeit müssen zuerst die Bienen bekämpft werden, da sie neue Löcher bohren können, bevor der Mörtel erhärtet ist. Man bepudert die befallenen Mauerstellen mit Insektenpulver und wird damit meist Erfolg haben.
Man muss aber beachten, dass jederzeit neuer Befall möglich ist, solange es Mauern mit lockerem Mörtel gibt.