(Lat: Anoplura )
Die Arten dieser kleinen Insektengruppe sind vielfältig an ihr spezielles Schmarotzerdasein angepasst. Sie sind flügellos, ihre Augen sind verkleinert und ihre Mundteile zum Stechen und Saugen umgebaut. Ihre Haut ist lederartig und grau, und der Hinterleib kann stark ausgedehnt werden, wenn er mit Blut gefüllt wird. Die Beine enden in einer Klaue zum Festklammern an Haaren. Läuse leben ausschließlich von Blut und müssen mehrmals täglich saugen, so dass sie nur wenige Tage ohne ihren Wirt leben können, Eine hungrige Laus kann so gierig saugen, dass sie buchstäblich platzt.
Läuse sind ganz abhängig von dem Klima dicht über der Hautoberflache. Ändert sich die Temperatur, zum Beispiel durch Fieber, so wandern sie ab und früher galt es als schlechtes Vorzeichen, wenn die Läuse ihren Mann verließen! Sie verlassen auch sehr bald einen Verstorbenen, was die Gefahr von Ansteckung bei Epidemien vergrößert (siehe S. 39).
Eine weibliche Laus legt an jedem Tag ihres einmonatigen Lebens 10 Eier. Sie sind recht groß und weißlich und werden so fest angeklebt, dass man sie kaum entfernen kann. Man nennt sie Nissen. Nach einer Woche schlüpft die junge Laus, indem sie den Deckel des Eis aufklappt. Sie beginnt sogleich zu saugen und nach nur acht Tagen ist sie reif, paart sich und legt Eier. Es ist einleuchtend, dass eine ungestörte Lauskolonie rasch sehr groß werden kann.
Läuse sind kein neues Problem, die meisten Saugetiere haben ihre spezielle Läuseart, und zweifellos sind auch unsere affenähnlichen Vorfahren herumgegangen und haben sich gekratzt. Wahrscheinlich haben wir die gleichen Läuse oder sehr nahe Verwandte während der Menschenentwicklung von ihnen geerbt und plagen uns heute damit.
Die Menschen haben meistens die Läuse als etwas betrachtet, was man eben hat, und ein wichtiger Teil der Familienhygiene war, dass man sich ablauste.
Zwei Läusearten leben beim Menschen, die Menschenlaus und die Filzlaus. Erstere kommt in zwei Formen vor, der Kleiderlaus und der Kopflaus, die sich sehr ähnlich sehen. Nur durch ihre Lebensweise kann man sie sicher voneinander unterscheiden.