(Latin: Chelifer cancroides )
In Stapeln von Papier oder alten Büchern, die etwas feucht gelegen haben, findet man manchmal kleine Wesen, die wie Krebse aussehen und durch ihre Gestalt sehr eindrucksvoll sind. Bücherskorpione haben 4 Beinpaare und sie können sich vorwärts und rückwärts bewegen. Die beiden äußersten Glieder ihrer Unterkiefer bilden gewaltige Scheren. Wenn die Tiere herumlaufen, halten sie · ihre Scheren immer vor sich und die Sinneshaare darauf vermitteln ihnen Eindrücke von den Vorgängen in ihrer Umwelt.
Die Scheren werden aber nicht nur zum Fühlen benützt, In ihrer Liliputwelt sind die Bücherskorpione gewaltige Räuber, die Milben, Springschwänze, Staubläuse und andere Kleintiere jagen, die in ihre Reichweite geraten. Natürlich wird die Beute mit den Scheren gefasst. In den Spitzen der Scherenklauen münden Giftdrüsen und einige Arten sind offenbar recht giftig im Verhältnis zu ihrer Größe. Man hat beobachtet, dass sie Tiere gebissen haben, die weit größer als sie selbst waren, wobei die Beute augenblicklich starb. Für den Menschen sind sie ungefährlich, sie sind zu klein und können die Haut nicht durchbeißen.
Mehrere Arten sind im Freien häufig. Sie leben versteckt unter Moos, zwischen abgefallenen Blättern, in Ameisenbauten und an ähnlichen Stellen.
Einige Arten sind in Abfallhaufen häufig, wo sie von Fliegeneiern und kleinen Larven leben. Sie packen auch erwachsene Fliegen an, wenn sie Gelegenheit finden. Das geschieht nicht um die Fliege zu fangen, sie saugen auch nicht Nahrung aus ihr, sie benützen die Fliege vielmehr als praktisches und schnelles Transportmittel zu neuen Abfallhaufen mit vielen Fliegeneiern und Larven.