Wenn eine Taubenzecke aus dem Ei schlüpft, ist sie wenig als 1 mm lang. Sie sucht sofort nach einer Taube oder einem Taubenjungen, an das sie sich festklammert und von der sie 2-10 Tage Blut saugt. Danach verlässt sie satt ihren Wirt und klettert in eine Spalte, wo sie verdauen und ihre Haut wechseln kann. Nach dem Hautwechsel kommt sie wieder hervor – saugt ca. 20 min lang Blut – und klettert noch einmal in ihr Versteck.
Dies wiederholt sich noch ein paar Male bis sie sich am Ende in ein Männchen oder ein Weibchen entwickelt hat. Das Männchen kann sich mit einer Blutmahlzeit im Jahr begnügen. Das Weibchen braucht nach der Paarung Blut, um Eier legen zu können. Eine weibliche Taubenzecke legt 20-70 Eier auf einmal und die Larven schlüpfen innerhalb eines Monats.
Das, was eine Taubenzecke so beschwerlich macht, ist ihre Fähigkeit lange ohne Nahrung zu überleben. Der Lebenszyklus dauert normalerweise 2-3 Jahre, aber in einer kühlen Umgebung können die Zecken mehrere Jahre ohne Nahrung überleben. Es gibt Berichte von verlassenen Taubenschlägen in Deutschland, in denen sich nach 13 bzw. 21 Jahren immer noch große Bestände an Taubenzecken befanden. Fälle von solch langem Überleben gehören jedoch zu den Ausnahmen. Gewöhnlich verschwinden die Zecken nach dem fünften Jahr. Sie können einzeln jedoch auch an späteren Zeitpunkten wieder auftauchen.