Läuse kleben ihre Eier an das innerste Haar fest – dort wo es herauswächst. Der Klebstoff härtet innerhalb von 20 Sekunden und ist danach unlöslich. Er enthält einen Stoff, der chemisch gesehen dem Haar gleicht. Die Eier werden einzeln gelegt und sind im Verhältnis zur Laus recht groß. Das Ei einer Laus misst 0,3 x 0,8 mm. Im oberen Teil des Eis befindet sich eine Furche, die sich um das ganze Ei herum zieht. An der Spitze kann man mehrere halbkugelförmige Auswüchse mit jeweils einem Loch in der Mitte entdecken. Diese dienen als Ventile für den Luftaustausch.
Es vergeht eine Woche, bis die Jungen bereit sind, das Ei zu verlassen. Bei der Ausbrütung reißt das Ei an der oberen Furche und der obere Teil klappt auf wie ein Deckel. Daraufhin saugen die Jungen Luft ein, was einen Überdruck in der Eischale erzeugt. Zum Schluss wird der Druck so stark, das die Läusejungen wortwörtlich herausgeschossen werden.
Die aktiven Stadien. Neugeschlüpfte Läuse ähneln den ausgewachsenen, sie sind einfach nur kleiner. Die drei Jungstadien dauern 8-10 Tage. Die weiblichen Läuse beginnen 2-3 Tage nachdem sie ausgewachsen sind, Eier zu legen. Dies ergibt eine Entwicklungszeit von Ei zu Ei von 17-20 Tagen. Die Weibchen können bis zu 30 Tage leben und schaffen es, in dieser Zeit bis zu 160-200 Eier zu legen.
Nachtaktivität. Kopfläuse bevorzugen eine hohe Luftfeuchtigkeit, Temperaturen bis zu 30°C und eine dunkle Umgebung. In der Nacht saugen sie am meisten Blut. Auch die Eiablage geschieht in den dunklen Stunden, in denen der Kopf des Menschen ruhig liegt. Eine weibliche Laus kann jede Nacht 8 Eier legen und muss es dabei auch noch schaffen, sich vor jeder Eiablage zu paaren. In der Regel gibt es nur wenige männliche Läuse. Die virilsten unter ihnen haben in den Nächten viel zu tun, in denen sie sich dutzendfach paaren und darüber hinaus noch Zeit finden müssen, Blut zu saugen. Den Tag über verbringen die Läuse die Zeit mit einzelnen Mahlzeiten, die von langen Zeiträumen unterbrochen werden, in denen sie still sitzen und das Blut verdauen.
Stabile Altersverteilung. Beim Beginn eines Läusebefalls können sich viele Läuse auf dem Kopf eines Menschen befinden. Nach einiger Zeit werden es jedoch weniger. Normalerweise stabilisiert sich der Bestand so, dass es in langen Perioden bloß 100-200 Läuse gibt. Von diesen sind 90% im Jungstadium, 7 % von ihnen sind weibliche und 3 % männliche Läuse. Bei einer stabilen Anzahl an Läusen, bei der die Weibchen 8 Eier pro Nacht legen, muss die tägliche Sterbe- und Abwanderungsrate sehr hoch sein. Pro Tag werden nämlich 56-112 Eier gelegt, um den Bestand von nur 100-200 Tieren aufrechtzuerhalten.
Der einzige deutliche Unterschied zwischen Kopf- und Kleiderlauseiern ist die Menge an Klebstoff, der die Eier an die Haare festheftet. Kopf- und Kleiderlauseier haben einige gemeinsame Merkmale: Die Auswüchse decken nicht den ganzen Deckel, der Querschnitt der Eier ist oval und die Läusejungen sitzen mit dem Bauch am Haar. Filzläuseeier sind kleiner, haben einen runderen Querschnitt und werden mit mehr Klebstoff befestigt. Die Auswüchse decken den ganzen Deckel und die Jungen sitzen mit der Seite am Haar. (nach Martini)