Wärmebehandlung. Alle Stadien von Insekten sind relativ empfindlich gegenüber hohen Temperaturen. Steigt diese bloß wenige Grade über die optimale, gerät die Entwicklung ins Stocken und es entstehen direkte Schadwirkungen. Erreicht man 50 Grad Celsius und mehr wirkt die Wärme im Laufe von kurzer Zeit tödlich. Die Wärmebehandlung ist daher eine naheliegende Bekämpfungsmethode. Kleinere verdächtige Gegenstände können z.B. in einem Wärmeschrank behandelt werden; nur eine Stunde bei 50 Grad Celsius reicht aus. Man muss natürlich dafür sorgen, dass die Dinge in dieser Zeit durchgewärmt werden. Das Beheizen von Zimmern kann auch eine Möglichkeit sein. Hier muss man die Temperatur mindestens 12 Stunden konstant auf 50 Grad halten und darauf aufmerksam sein, dass die Tiere möglicherweise Zuflucht in kühleren Spalten suchen werden. Die Methode ist nicht problemfrei und man sollte deswegen auf alle Fälle Temperaturfühler an strategischen Stellen platzieren.
Kältebehandlung. Wie erwähnt sind Bettwanzen gegenüber niedrigen Temperaturen empfindlich. Die gewöhnliche Temperatur der Tiefkühltruhe, -18 bis -20 Grad Celsius, tötet sie im Laufe von 3-4 Tagen. Die Kältebehandlung ist eine geeignete Behandlung von kleineren, verdächtigen Gegenständen, wenn man sich versichert hat, dass diese jene Behandlung vertragen können.
Ungiftige Pudermittel. Kieselgur und andere Formen von feinkörniger Mineralerde wurden seit der Antik für die Insektenbekämpfung eingesetzt. Die „alte Römer“ mischten feinen Straßenstaub in das Korn, das gelagert werden sollte. Kieselgur wirkt vor allem durch die Zerstörung der Wachsschicht, die die Insekten normalerweise vor Austrocknung schützt. Die Wirkung ist relativ langsam – die Tiere sterben im Laufe von einer Woche an Wasserverlust. Dagegen behält das Puder seine Wirkung fast unendlich lange, wenn es trocken gelagert wird. Kieselgur ist dafür geeignet, schwer zugängliche Hohlräume und Spalten zu behandeln, die den Insekten als Aufenthaltsorte dienen können.
Modifizierte Atmosphäre. Das Prinzip besteht darin, dass man die gewöhnliche atmosphärische Luft mit Luft ersetzt, die sauerstoffarm ist und eine große Menge an Stickstoff oder Kohlendioxid beinhaltet. Insekten können auf lange Sicht nicht in einer sauerstoffarmen Atmosphäre überleben. Aber die Behandlung braucht lange Zeit, oft Wochen, um effizient zu sein und es ist erforderlich, dass die Methode in einem ganz dichtverschlossenen Behälter angewendet wird. Bettwanzen sind nicht sehr empfindlich gegen Stickstoff, aber Kohlendioxid besitzt eine direkt giftige Wirkung und kann die Behandlungszeit wie Wärme und Druck wesentlich heruntersetzen.
Biologische Bekämpfung. Die biologische Bekämpfung, bei der man die natürlichen Feinde des Schädlings aktiv ausnutzt, ist eine in der Land- und Forstwirtschaft anerkannte Methode gegen viele Schädlinge. Die Bettwanzen haben bestimmte natürliche Feinde, darunter die Staubwanze (Seite xx). Deren natürliche Anzahl wird aber nie so hoch sein, dass sie eine praktische Rolle spielt und das Einsetzen von Raubwanzen in deutschen Heimen ist selbstverständlich keine akzeptable Methode, Bettwanzen in Schach zu halten.