In vielen Fällen hat man die Tiere, von denen man gebissen oder gestochen wurde, nicht gesehen. Diese Tiere arbeiten vielleicht in der Dunkelheit oder sind so klein, dass sie schwer zu erkennen sind. Es wäre angenehm, wenn man alleine anhand der Symptome ausmachen könnte, um welches Tier es sich handelt. Aber so einfach ist es leider nicht. Die juckenden Pickel, die die meisten von uns von Mückenstichen oder Flohbissen kennen, sind eine allergische Reaktion, und wir reagieren sehr unterschiedlich. Das gilt auch für Personen aus der gleichen Familie. Manche reagieren möglicherweise überhaupt nicht auf einen bestimmten Typ Biss, während die Haut Anderer gewaltsam anschwillt. Darüber hinaus kann es verwirrend sein, dass die Hautreaktionen zu unterschiedlichen Zeitpunkten einsetzen. Manche Menschen reagieren sofort, während der Juckreiz bei anderen erst nach ein paar Tagen einsetzt.
Es ist üblich, dass man sofort reagiert, nachdem man gebissen wurde, die augenblickliche Wirkung aber innerhalb von einer Stunde nachlässt. Einige Stunden später-bis zu einem Tag- tritt jedoch an gleicher Stelle, als verspätete Reaktion, der typische, juckende Mückenstich auf, der tage- oder sogar wochenlang andauern kann.
Darüber hinaus können alte Bisse oder Stiche nach mehreren Wochen aus ungeklärten Gründen wieder beginnen, zu jucken. In der Praxis ist es unmöglich zwischen dem Biss einer Bettwanze, einer Mücke oder eines Flohs zu unterscheiden, aber die Stelle des Bisses kann Aufschluss darüber geben, um welches Tier es sich handelt. Bettwanzen und Mücken krabbeln nicht gerne unter die Kleidung oder Bettwäsche. Deren Bisse können deshalb oft an den Teilen des Körpers entdeckt werden, die in der Nacht nicht zugedeckt sind. Flöhe beißen dagegen eher an den Unterschenkeln, unter strammer Kleidung oder ähnlichen Stellen. Flohbisse treten in der Regel in einer Serie von 2-3 Stichen nebeneinander auf.
Juckreiz ist ein unspezifisches Symptom, an dem manchmal Kleingetier die Schuld trägt. Bei Juckreiz im Kopfhaar ist es naheliegend, nach Läusen zu gucken. Juckreiz zwischen den Fingern und am Handgelenk kann auf Krätzmilben, auf den Umgang mit vermilbten Waren oder auf etwas ganz anderes zurückgeführt werden. Bei Juckreiz in den Schamhaaren ist die Filzlaus definitiv eine Möglichkeit.
Schuld an Asthma und Schnupfen können Dinge sein, die man einatmet. Unter den Tieren, die in diesem Buch beschrieben werden, sind die Hausstaubmilben und die Vorratsmilben am bekanntesten für diese Symptome, aber auf keinen Fall die einzigen Möglichkeiten.
Die blutsaugende Tiere können Bakterien, Viren, Pilzsporen und einzellige Tiere auf den Menschen übertragen. Von dem, was man bis jetzt weiß, überträgt hierzulande nur der Gemeine Holzbock infektiöse Erreger. In anderen Ländern können Stechmücken möglicherweise den Sommergrippe-Virus u.Ä. übertragen. Das Problem besteht darin, dass, obwohl diese Viren in den Mücken gefunden wurden, noch kein Beweis besteht, dass die Mücken die Infektion auch wirklich übertragen.