Bettwanzen wurden schon in griechischen Schriften 400 Jahre vor unserer Zeitrechnung erwähnt. Aristoteles erwähnt sie später, und in einem Werk aus dem Jahre 77 hebt Plinius hervor, dass sie unter anderem zur Behandlung von Schlangenbissen verwendet werden können. In Frankreich hört man zum ersten Mal um das Jahr 1300 von ihnen.
Zu uns nach Deutschland kamen die Bettwanzen im Laufe des 12. Jahrhunderts mit Reisenden, vielleicht Pilgern aus dem Süden. Sie verbreiteten sich schnell, bekamen populäre Namen und es verband sich rasch ein Aberglaube mit den aufdringlichen Gästen.
Es sollte hier betont werden, dass das Auftreten der Bettwanze nicht direkt etwas mit Hygiene zu tun hat. Solange es einen Zugang zum Blut gibt, ist es ihnen gleichgültig, ob es im Haus sauber oder schmutzig ist.
Als man nach dem Zweiten Weltkrieg effiziente synthetische Insektengifte u.a. DDT in die Hände bekam, wurde die Bettwanze rasch ein seltenes Tier im deutschen Heim. Die Anzahl an Fällen von Bettwanzen lag danach lange auf einem niedrigen und einigermaßen konstanten Niveau. Seit 1968 konnte man jedoch eine mäßige Steigung der Anzahl an Problemen mit Bettwanzen beobachten. Dies wurde sowohl mit einer steigenden Reiseaktivität erklärt als auch mit der großen Anzahl an Gästearbeitern, die aus Ländern mit warmem Klima kamen, in denen Bettwanzen gewöhnlicher waren als hier. Man konnte die Probleme vor allem mit Hilfe von neuentwickelten synthetischen Insektiziden einigermaßen in Schach halten, bis die Bettwanzen im Laufe der letzten dutzend Jahre immer schwieriger zu kontrollieren wurden – nicht nur hierzulande, sondern überall dort, wo sie vorkommen. Die wesentliche Erklärung dafür ist ohne Zweifel die Resistenz der Bettwanzen gegenüber den Bekämpfungsmitteln, die man noch übrig hat.