Mit Hilfe des Rauches von qualmenden Feuern hat man Mücken von Menschen und Haustieren ferngehalten. Die alten Ägypter und Römer rieben sich mit starkduftenden Pflanzen ein. Zu Beginn dieses Jahrhunderts wurden zahlreiche Mückenbalsame aus Pflanzen, wie der Nelke, dem Zimt, dem Lavendel, dem Kampfer usw. entwickelt. Der beste Balsam ist Zitronellöl, welches aus einem tropischen Weidelgras gewonnen wird. Er wird immer noch u.a. in Anti-Mücken-Kerzen verwendet, aber die Wirkung ist schwach und hält nicht lange an. Während des Zweiten Weltkriegs verstärkte man die Jagd nach effizienten, mückenabschreckenden Mitteln. Man hat bisher über 30.000 verschiedene Stoffe ausprobiert, aber nur wenige gefunden, die wirken.
Effektive Mückenöle. Man hat herausgefunden, dass Präparate, die Diethyltoluamid (DEET) und/oder Dimethylphthalat (DMP) enthielten, zu den Besten gehören. Behutsam angewendet, kann ihre Wirkung bis zu mehrere Stunden nach dem Einschmieren anhalten. Anstatt die Mittel direkt auf die Haut aufzutragen, kann man einen leichten Overall damit behandeln. In den meisten Produkten, die man in deutschen Apotheken kaufen kann, wurde DEET jedoch größtenteils durch andere Wirkstoffe ersetzt. Zum Beispiel ist DEET nur noch in wenigen Produkten des Abschreckungsmittels Autan enthalten, das auch als Schutz für die Tropen empfohlen wird.
Die Wirkungsweise von Mückenölen. Wie schon erwähnt, findet die Stechmücke ihr Opfer vor allem, indem sie nach warmer, feuchter Luft sucht, die von uns ausgeht. An den Fühlern der Mücke sitzen kleine Haare, die die Luftfeuchtigkeit wahrnehmen. Vieles deutet darauf hin, dass ein effektives Mittel gegen Mücken einen Stoff darstellt, der die feinen Fühlerhaare blockiert und so verhindern kann, dass Wasserdampf hindurch drängt. Es handelt sich also nicht um Stoffe mit einem Geruch, den die Mücken nicht mögen. Man kann nicht von Mückenölen erwarten, dass sie die Mücken auf Abstand halten, denn sie verwirren die Mücken erst dann, wenn diese schon zur Landung ansetzen.
B-Vitamin. Es wird manchmal behauptet, dass B-Vitamin, eingenommen in großen Mengen, Mücken abschreckt. Die Wirkung soll darauf beruhen, dass ein Teil des Vitamin-Bs und einige der Stoffe, in dies es umgewandelt wird, durch die Haut ausgeschieden werden. Deshalb kann man in der Nähe von Menschen, die B-Vitamine in großen Mengen zu sich nehmen, auch einen Hefe- oder Brotgeruch wahrnehmen. In kontrollierten Versuchen, u.a. von dem dänischen Schädlingslabor, konnte man jedoch keine Wirkung auf die Mücken nachweisen.
Pyrethrin-haltiger Rauch von Räucherspiralen und –stäbchen, oder von Tabletten, die elektrisch erwärmt werden, kann Stechmücken von Wohnräumen oder von der Terrasse fernhalten. Diese müssen so angebracht werden, dass man selbst im Rauch sitzt oder so, dass sich der Rauch zwischen der zu beschützenden Person und der Mückeneinflugschneise befindet.
Geräusche. Eine fliegende weibliche Mücke schlägt 320 Mal in der Sekunde mit ihren Flügeln. Das ergibt Töne mit einer Frequenz von 320 Hertz. Diesen Ton hört man, wenn sich eine Mücke nähert. Die männlichen Mücken haben gute Hörorgane in den buschigen Fühlern, und finden die Weibchen, indem sie ihrem Gehör folgen. Eine Falle, die Locktöne mit einer Frequenz von 3-400 Schwingungen per Sekunde aussendet, kann männliche Mücken fangen. Solche Fallen werden in der Forschung benutzt, haben aber keine praktische Bedeutung, da es ja die Weibchen sind, die beißen. Das Gehör der Weibchen ist nicht ausgewickelt, und es wurde nie nachgewiesen, dass es eine Funktion hat. Trotzdem kommen jährlich unzählige Apparate auf den Markt, von denen behauptet wird, dass sie die weiblichen Mücken mit Geräuschen fernhalten können. Diese senden Töne aus, die nicht besonders stark sind und eine hohe Schwingungszahl von normalerweise 15.000-20.000 Hertz haben. Dies ist nah an der Grenzen zu dem, was unser Ohr aufnehmen kann. Es werden keine vernünftigen Gründe angegeben, warum weibliche Mücken auf diese Geräusche reagieren sollten. Es gibt auch nichts, das darauf hinweist, dass die Apparate ihre Zwecke erfüllen. Man kann jedoch auf Benutzer dieser Apparate stoßen, die behaupten, dass sie helfen. (Die Welt will betrogen werden.)
Von den drei Mücken, die Menschen angreifen, sind die Stechmücken die größten.
Die Kriebelmücken sind kleiner und Gnitzen am kleinsten. Hier wird deren natürliche Größe gezeigt.
Licht – vor allem rund um den ultravioletten Teil des Spektrums – wirkt auf viele Insekten anziehend. Mehrere Typen von Insektenfallen locken mit ultraviolettem Licht und fangen die Tiere in Fangbehältern oder töten sie mit Strom. Die Stechmücken werden von dem ultravioletten Licht angezogen. Allerdings eignen sich die Fallen nicht für draußen. Zum Einen ziehen sie mehr Mücken an als sie fangen. Zum Anderen töten sie viele harmlose Nachtschwärmer und andere Insekten, die nachts fliegen.
Netze. Tüll oder andere passende Stoffe für Fenster und Türen sind geeignet, um Mücken daran zu hindern, ins Haus oder in den Campingwagen einzudringen. Sollten zu viele Stechmücken nach drinnen geraten sein, können diese mit einem der Insektensprays mit Pyrethrin getötet werden, die man gegen fliegende Insekten anwendet.