Physiologische Typen der Krätzmilben des Menschen, Sarcoptes scabiei, lassen sich auch bei einer ganzen Reihe anderer Säugetiere finden, mit denen wir oft in Kontakt kommen.
Pseudoscabies. Krätzmilben von Tieren können – wenn sie die Gelegenheit dazu bekommen – auch die Haut des Menschen, mit dem das infizierte Tier in Kontakt ist, probeschmecken. Sie können sich jedoch nicht vermehren und die Krankheit, Pseudoscabies, verschwindet kurze Zeit später, nachdem das eigentliche Wirtstier gegen seine Milben behandelt wurde oder wenn der Kontakt mit dem Tier unterbrochen wird.
Es ist schwierig, eine Diagnose zu stellen. Das, was man sieht, können kleine krustige Pickel in der Haut sein – keine richtigen Krätzgänge. Der Juckreiz ist das am meisten hervortretende Symptom und er ist es meistens, der die Menschen zum Arzt führt. In der Regel schöpft man aufgrund der Platzierung der Pickel Verdacht darauf, dass jene durch den Kontakt mit einem milbenbefallenen Tier verursacht wurden. Krätze von Kühen kann im Nacken, in den Schultern oder am Handgelenk auftreten. Das versteht man, wenn man einem Bauern dabei zusieht, wie er die Melkmaschine an einer Kuh anbringt und wieder abnimmt. Krätzmilben drängen leicht durch Stoff. Infizierte Hunde oder Katzen im Bett können Pickel und Juckreiz am ganzen Körper verursachen. Ansonsten zeigt sich die von Hunden und Katzen übertragene Pseudoscabies an den Innenseiten der Arme, an der Brust, am Bauch und an den Ober- und Unterschenkeln. Seien Sie darauf aufmerksam, das Pelzmilben von Hunden und Katzen die gleichen Symptome beim Menschen hervorrufen können.
Wartezeit. Um Pseudoscabies zu bekommen, muss man längere Zeit – 3 Wochen oder mehr – mit milbenbefallenen Tieren in Kontakt gewesen sein. Krätze und Pseudoscabies ist eine allergische Reaktion auf die Präsenz von Milben in der Haut. Die ersten Milben, die sich hinein graben, rufen keine Symptome hervor. Sie aktivieren bloß das Immunsystem. Erst nach ein paar Wochen reagiert die Haut mit Pusteln und Juckreiz auf die neudazugekommen Milben. Wenn man vorher schon einmal Krätze hatte – entweder die menschliche Krätze oder Pseudoscabies – ist das Immunsystem bereits aktiviert und die Pseudoscabies-Reaktion tritt früher auf.