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4. Verpackung

Wenn Tiere in ungeöffneten Packungen gefunden werden, könnte die Erklärung sein, dass sie mit den Waren darin gekommen sind. Es ist aber auch möglich, dass sie durch die Verpackung in der Lager, dem Laden oder bei dem Kunde gedrungen sind. Egal wo es geschehen ist, wird der Kunde allerdings den Produzent verantwortlich machen.

Es ist also nicht genug sich zu sichern, dass die Ware schädlingsfrei, wenn sie den Fabrik verlässt, ist. Sie ist auch bei der Lagerung und Distribution gegen Invasionen zu schützen, u. a. durch die Verpackung. Einige Insekten können ihren Weg in den Waren durch  Papier- oder Plastikverpackung hindurchnagen – der Getreidekapuziner, Tabakkäfer und Schwarze Getreidenager – Tiere die in Dänemark selten sind. Nagelöcher in der Verpackung beruhen häufiger auf Tiere, die sich von drinnen herausgenagt haben. Mottenlarven werden sich oft aus der Packung, in der sie gelebt haben, nagen, bevor sie sich verpuppen. Neuausgebrütete Brotkäfer nagen sich durch die Verpackung heraus, und lassen sich kleine runden Löcher hinter, so es sieht aus wie die Packung mit Hagelkörner geschossen wurde.

Löcher in Verpackungen können auch ein Zeichen sein, dass der Gemeine Speckkäfer und andere Speckkäfer der Familie Dermestes sich in der Ware um sich zu verpuppen hinein genagt haben. Die verpuppungsreifen Larven dieser Käfer nagen gern in Holz, Pappe und ähnliche weiche Materialien. Speckkäfer, die sich in einer Partie Hundefutter entwickelt haben, könnten auf dieser Weise sekundäre Schaden auf nahestehende Partien machen.

Es ist also die wenigsten Insekten, die sich durch die Verpackung nagen können, aber viele können durch Undichtigkeiten in der Verpackung drängen. Es ist ausgerechnet worden, dass ¾ aller Invasionen auf dieser Weise erfolgen.

Erwachsene Insekten legen oft ihre Eier bei Ritzen oder Spalten in den Packungen, wo der Duft ausdrängt. Wenn die Eier schlüpfen, können sich die ganz kleinen, aktiven Larven durch selbst sehr kleine Ritzen hineinquetschen. Invasionen von Motten, Brotkäfern und Getreideplattkäfern erfolgen oft auf dieser Weise. Metalldosen und Gläser mit dicht schließenden Deckeln sind wohl die einzigen Verpackungen, die 100 % Schutz gegen Insekten und Milben gewähren. Hessian, Baumwolle, Reyon und andere Textilien schützen schlecht, und geringer je lockere das Gewebe ist. Die meisten Schädlinge, die Lebensmittel aufsuchen, können sich durch die Maschen quetschen,  oder genügend große Löcher bei den Schließungen oder Nähten finden. Dichtgewebte Säcke können jedoch fast insektenabgesichert bis zu ein halbes Jahr gemacht werden. Die Nähte müssen dann mit Klebstreifen abgesichert werden, und die Textiloberfläche muss mit einem Insektizid mit Pyrethrin und Piperonylbutoxid behandelt werden.

Papier und Pappe gewähren allgemein besseren Schutz gegen Insektenangriffe als Textilien. Dichte Papierverpackungen schützen gegen die Tiere, die sich nicht hereinnagen können, und gewähren einigen Schutz gegen die nicht so effektiven Nager, je dicker je besser.

Getreideplattkäfer könnten durch eine einzelne Papierschicht drängen, aber selten durch dickes Papier. Die Schwachstellen auf Papierverpackungen sind meistens die Schließungen, z. B. die Nähte in Papiersäcken. Pappe, die guten Schutz gegen die meisten Schädlinge gewährt, hat Schwachstellen, dort wo die Packung gefaltet und geklebt ist. Kräftige Klebestreifen bei Schließungen und Faltungen können eine Pappenverpackung praktisch insektendicht machen.

Cellophan entspricht in Bezug auf Widerstandsfähigkeit dünnem Papier. Cellophanverpackungen werden sehr häufig von Schaben zerstört.

Der Vorteil der Plastikfolie ist, dass sie normalerweise leicht ganz zu versiegeln ist, z. B. bei Wärmeschweißen. Eine solche unbeschädigte Verpackung gewährt einen sicheren Schutz gegen alle nicht-nagenden Insekten. Metallfolien sind widerstandsfähiger gegen nagende Insekten als Papier und Plastik, aber sie sind nicht insektensicher. Tiere wie Getreidekapuziner und Schwarzer Getreidenager drängen leicht durch Alufolie.

Merkwürdige Funde von Tieren in Lebensmitteln, wie z. B. Ohrwürmer in Weinbrand oder Assel in Gläser mit Kopfschmerztabletten, beruhen in vielen Fällen darauf, dass das betreffende Tier sich in das Verpackungsmaterial in der Lager verirrt hat. Es ist somit wichtig die Verpackung in Räumen zu aufbewahren, die frei von Invasionen bleiben können.

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Henri Mourier
Biologe bei Staatliches Schädlingslabor (dpil.dk)
Autor von u.a. die Bücher:
"Tierische Schädlinge In Haus und Lager"
"Bettwanzen – Stiche und Juckreiz"
"Vorratsschädlinge"
"Husets Dyreliv" - Nur auf Dänisch erhältlich
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