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Kornkäfer

Lat: Sitophilus granarius – No: kornsnutebille – Sw: kornvivel – En: granary weevil – Dä: kornsnudebille

Der Kornkäfer, Sitophilus granarius
Der Kornkäfer, Sitophilus granarius
Saison des Kornkäfers
Saison des Kornkäfers

Der erwachsene Käfer ist 2,5-5 mm lang. Als junges Tier ist er rotviolett, später wird er bräunlich, und alte Käfer sind ganz schwarz. Er kann nicht fliegen, wandert aber energisch bei warmem Wetter. Seine Bewegungen sind recht langsam, und könnten als krebsartig erfasst werden. In winterkalten Lagern ist er reglos bis die Temperatur höher wird. Der Kornkäfer lebt nicht frei in der Natur in Dänemark. Die Populationen überleben in Lagern, in denen neugeerntetes Getreide mit altem, infiziertem Getreide gemischt wird. Der Kornkäfer lebt vor allem in Getreide, sind jedoch ab und zu in Dauerbackwaren wie Hundekekse und Makkaroni zu finden.

Das Weibchen legt ein einzelnes Ei in einer kleiner Höhle, die es vorher in einem Kern genagt hat. Wenn das Ei gelegt worden ist, wird die Höhle mit einem Sekret gedeckt, damit sie nicht mehr gesehen werden kann, und jetzt könnte sie nur mithilfe Färbemethoden gezeigt werden (S. 156).

Drinnen des Kerns entwickelt sich das Ei zu einer kleiner Larve, die sofort die Aushöhlung des Kerns in Angriff nimmt. Wenn sie groß geworden ist, verpuppt sie sich, und zuletzt als erwachsener Käfer frisst sie ihren Weg aus dem Kern heraus. Die Entwicklungszeit hängt vor allem von der Temperatur ab. Bei 12 Grad Celsius dauert die Entwicklung zwischen einem halben und einem ganzen Jahr. Bei 25 Grad Celsius nur rund ein Monat. In dänischen Getreidelagern gibt es normalerweise zwei Generationen jährlich, aber in wärmen Getreide ist mit 5-6 Generationen zu rechnen. Jede Generation bringt 15 Mal des ursprünglichen Anzahl von Käfern. Die Käfer scheinen vielleicht friedlich zu sein, aber für jeden Käfer gibt es 20-40 Larven, die in vollem Gang damit sind, jede seines Kerns zu fressen. Oftmals fingt einen Kornkäferangriff lokal in wärmen Nestern an. Es ist normalerweise irgendeines äußere Ereignis, das das wärme Nest bildet.

Kornkäfer, Larve, Puppe und Wasgewachsener
Kornkäfer. Larve und Puppe, die man normalerweise nicht sehen kann, da sie in den Kern leben, samt dem erwachsenen Käfer.

Wasser könnte durch Undichtigkeiten gedrängt worden, oder das Getreide könnte Wasserüberschuss wegen Staubansammlungen nicht abgeben. Feucht steigert die Atmung und Temperatur der Kernen. Die Wärme und Feucht ziehen eierlegungsreife Kornkäfer an. Wenn viele Larven sich in der Nähe von einander entwickeln, wird ihr Stoffwechsel eine weitere Steigerung der Temperatur und Feuchtigkeit verursachen, und gleichseitig wird Pilzwuchs in der Mitte des Getreides entstehen. In einem vorgeschrittenen Stadium wird der innere Kern eines wärmen Nests aus toten, wärmeabtöteten Kornkäferlarven in einer dichten Masse von Pilzhyphen bestehen, und die Temperatur könnte bis zu 50 Grad Celsius sein. Darum wird es eine Zone geben, wo viele Kornkäfer immer noch  ausgebrütet werden und neue Eier gelegt werden. Nach und nach das Nest wachst, wird der Pilzwuchs die Oberhand gewinnen, und das Endergebnis wird einen wertlosen Block von gesintertem Getreide und einer enormen Anzahl Kornkäfer.

Es ist gemeint, dass kornkäferinfiziertes Getreide einer der Ursachen für Atemwegsallergien bei Menschen, die mit Getreide arbeiten, sein könnte. In Getreide, das bei Temperaturen unter 13-14 Grad Celsius aufbewahrt wird, könnten sich die Kornkäfer nicht vermehren, es sei denn, dass lokale, wärme Nester entstehen.

Die Bekämpfung erfolgt am besten durch das Giftgas Phosphorwasserstoff in Fällen von großen Getreidemengen. In kleineren Partien und Haushalten sind physischere Methoden bequemer: Erwärmung bis mindestens 55 Grad Celsius eine halbe Stunde, oder einige Tage in dem Tiefkühlschrank könnten in der Regel das Problem lösen. Vorbeugend sollten leere Silos und Lager gründlich gereinigt werden, und eventuell mit einem Mittel gegen kriechende Insekten behandelt werden, bevor das neue Getreide darin gelagert wird.

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Henri Mourier
Biologe bei Staatliches Schädlingslabor (dpil.dk)
Autor von u.a. die Bücher:
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