Wenn jemand ein neues Tier, das noch nicht von der Wissenschaft bekannt ist, findet, und sein Aussehen beschreibt, ist es das Privileg des Beschreibers, das Tier einen Gattungsnamen – im Lateinischen – zu geben. Davor ist einen Artnamen, auch im Lateinischen, platziert, und zusammen bilden sie eine eindeutige Identifizierung derartiger Tiere. In Texten in anderen Sprachen als Latein werden jedoch die Trivialnamen der Tiere auf der betreffenden Sprache, z. B. Deutsch, verwendet. So wird Sitophilus granarius Kornkäfer benannt, wenn er in deutschen Texten erwähnt wird, weil der Name so sinnvoll in der deutschen Grammatik (Singular, Plural, bestimmter Artikel, unbestimmter Artikel, Genitiv, usw.) verwendet werden kann. Trivialnamen entstehen, weil die Tiere sich so bemerkbar machen, dass es notwendig über sie in einer lokalen Sprache schreiben zu können ist.
Sowohl die lateinischen als die nationalen Namen der Schädlinge geben Auskünfte über die Tiere an. Einiger der Namen sind sehr informativ in Bezug auf das Aussehen der Tiere. Die Auskünfte im Namen über die Biologie und das Vorkommen könnten jedoch verwirrend sein, da sie das spiegeln, was man über die Tiere zu wissen glaubte, als das Tier seinen Namen bekam. Deutsche und Amerikanische Schaben sind nicht insbesondere zu diesen Ländern verbunden, während der Australischer Diebkäfer tatsächlich einen Einwanderer aus Australien ist, der bei uns nun gemeiner als der Gemeine Diebkäfer ist. Darüber hinaus gibt es eine gewisse Vorliebe dafür, Trivialnamen zu wählen, die auf die Art und Weise, wie die Tiere für uns erscheinen, anspielen, obwohl die Tiere eigentlich in der Natur ihre Hauptverbreitung haben. Mehlmilben, Pflaumenmilben und Offenfischchen sind alle Beispiele darauf, dass Tiere, die natürlich anderswo leben, jedoch ihre Namen nach den Stellen unserer Umgebungen, auf denen sie unerwünscht zu finden sind, gegeben worden sind. Lege deshalb nicht zu viel Wert auf die Auslegung der Namen der Tiere. Sie sind praktisch zu verwenden, obwohl sie manchmal irreführend sind. In Dänemark beschließt die Zoologische Nomenklaturauswahl, die von Dänischer Gesellschaft für Pflanzenkrankheiten und Schädlinge eingesetzt ist, die offiziellen dänischen Namen.
Wenn man den Namen eines bestimmten Tiers kennt, kann man die Erfahrungen nutzen, die andere mit diesen Tieren gemacht haben. Deshalb müssen Tiere, die in Gütern oder auf eine Fabrik gefunden werden, sofort beschrieben werden. Je nachdem wie erfahren jemand ist, ist es leicht mehr oder weniger falsch den Namen eines Tiers zu raten. In Lebensmitteln sind die allgemeinsten Arten so häufig, das es genug ist, dass man als Anfänger sich nur um den Arten des Buchs zu konzentrieren muss. Wenn Tiere, die in diesem Buch nicht zu finden sind, kommen vor, könnte man sich an erfahrenere Kollegen oder Fachleute an Museen um Hilfe wenden. Man könnte auch selbst die Tiere nach der Literatur oder dem Internet feststellen.
In Schlüsseln und Nachschlagewerken sind die Tiere am öftesten als schöne Strichzeichnungen gezeigt. Diese museumsartige Präsentation ist sehr korrekt, und könnte auch nicht in diesem Buch verzichtet werden. Gewöhnlich könnte ein geringer Schlüssel jedoch benötigt werden, in dem es nach der Form und Größe des Tiers eingeschätzt werden kann, welches Tier es sein könnte – aber auch nicht sein könnte.
Die Bilder (Abb. 4.1 – 4.37) sind anhand Fotokopien von Tieren gemacht. Aus technischen Gründen sind sie als kohlschwarz gezeigt, aber sie zeigen die Tiere in deren natürlichen Größen, und entsprechen dem was zu sehen ist. Verwenden sie sie dabei die gefundenen Tiere auf die Abbildung zu legen, der sie am meisten ähnelt. In der Übersicht S. 47-54 sind die Namen der Tiere, einige Kommentare dazu, samt Hinweisen dazu, wo in Kapitel 5 Strichzeichnungen und Erwähnungen der betreffenden Tiere zu finden sind.
Tiere wie Hornisse, Ohrwurme und Vögel sind nicht in dem Schlüssel mitgenommen worden. Auch nicht die Milben sind gezeigt. Sie sind so klein, dass sie nicht gezeigt werden können, aber in der Größe entsprechen sie einem Punkt in diesem Buch, und so kleine Tiere sind fast immer Milben.