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Staubläuse

Lat: Psocoptera oder Copeognatha – No: støvlus – Sw: dammlöss – En: boolice – Dä: støvlus

Staublaus
Staublaus
Saison der Staubläuse
Staubläuse sind besonders im Herbst in feuchten Häusern ein Problem.

Staubläuse sind einen Insektengruppe, die in Europa erfasst mehrere hundert Arten. Sie sind kleine Insekten mit weicher Haut und ziemlich breiten Köpfen. Sie werden nie recht groß, am höchsten 1-2 mm lang, und sie können nur unter Mikroskop bestimmt werden. Die meisten Arten sind gelblich und blass, aber es gibt auch einzelne dunkleren gefärbten Arten. Die Staubläusearten, die in der Natur leben, haben in der Regel Flügel, und wohnen meistens auf Moos und Flechte. Die Arten, die drinnen leben, haben allgemein keine oder ziemlich kleine Flügel. Nur einzelne der dunkel gefärbten Arten haben richtige, funktionelle Flügel. In den Fällen wo diese Art von geflügelten Staubläusen in Lebensmitteln auftreten, sind die abgerissenen Flügel oft zwischen den Tieren herumliegend in dem Lebensmittel zu sehen. Sie ziehen feuchten, dunklen Orten vor, und sind am öftesten in Kellerräumen, auf Dachböden und an feuchten Außenwänden zu finden. Das beruht u. a. darauf, dass sie keine Austrocknung vertragen können, und sie von den Schimmelpilzen, die in feuchten  Umgebungen an den Wänden gedeihen, leben. Dieselben Pilze, die mit dem bloßen Auge nicht gesehen werden können, sind auch mit den Staubläusen in feuchten Möbeln, auf feuchtem Papier und nicht zuletzt in feuchtem Heu und Stroh zu finden. In Neubauten treten viele Staubläuse in den ersten 2-3 Jahren auf, aber sie verschwinden je nachdem das Gebäude trocken wird. In ein bisschen älteren Häusern wohnen sie z. B. unter dem Spülbecken, hinter Möbeln, deren Hinterseite gegen eine kalte Außenwand steht, und im Bad. Im Herbst, wenn es feuchter drinnen wird, erscheinen sie und beweiden die unsichtbaren Pilze, die auch eine Folge der Herbstfeuchte sind. Bei Weihnachtszeit wird es normalerweise zu trocken für sie im Freien zu leben, und den Rest des Jahres bis zu nächstem Herbst leben sie unbemerkt in Verstecken.

In der Küche sind die Staubläuse oft in starkenhaltigen Lebensmitteln zu finden, besonders in Mehl und Flockengütern. Die klassische Verbrauchssituation ist die, dass die Staubläuse in einer Tüte Mehl leben, und von der sich in der ganze Küche heraus verbreiten. Das ist auch nicht merkwürdig, weil die Staubläuse sich das ganze Jahr hindurch vermehren, wenn es bloß warm und feucht genug ist. Jedes Weichen kann ein paar hunderte Eier legen. Die Entwicklung von Ei bis Erwachsen dauert nur einen Monat. Die Jungen ähneln den Erwachsenen, nur kleiner.

Staublaus
Staublaus

Staubläuse in Mehltüten haben oft Diskussionen zwischen Verbraucher und Verkäufer veranlasst. Die Tiere sind ganz harmlos, und weil sie sich nicht im Mehl hinunter graben können, leben sie nur an der Oberfläche. Mehl mit vielen Staubläusen sollte weggeworfen werden. Nicht weil es Staubläuse gibt, sondern weil ihre Anwesenheit darauf hindeutet, dass das Mehl leicht geschimmelt ist, und mit unbekannten Pilzen sollte man kein Risiko eingehen.

Wenn es sich um eine neugekaufte Ware dreht, die bereits bei der Öffnung Staubläuse enthält, stammen die Staubläuse kaum aus dem Verbraucher. Dem entgegen verhält es sich anders, wenn es sich um eine Tüte Mehl dreht, die mehrere Wochen bei dem Verbraucher gewesen war – geöffnet oder ungeöffnet – und von Staubläusen befallen ist. In dem Fall ist es unmittelbar unmöglich darzulegen, ob die Tiere aus dem Kunde, der Lager des Einzelhändlers, oder einem ganze anderen Vertriebsweg stammen. Es ist gutes kaufmännisches Verhalten Waren mit Staubläusen zu Waren dasselbe Fabrikat zu vergüten, damit der Verbraucher eine Chance hat herauszufinden, dass genau diese Waren normalerweise nicht Staubläuse enthalten. Gleichzeitig sollte der Einzelhändler untersuchen, ob die betreffende Partie im übrigens in Ordnung ist. Staubläuse werden durch die Entfernung von Feucht in Räumen und Waren durch Trocknung, Belüftung und Erwärmung bekämpft. Außerdem sollte kalte, und deshalb feuchte, Wände isoliert werden. Die Behandlung von nasskalten Wänden mit einem Schimmelabtötenden Mittel könnte erfolgreich sein, aber längerfristig muss die Feucht trotzdem ganz entfernt werden. Die Tiere sind über alles da, und werden schnell wieder auf Stellen auftauchen, die günstig für sie sind. Um Massenvorkommen in einem Raum zu bekämpfen können allgemeine Sprühmittel zum Haushaltsgebrauch mit Pyrethrin, und mit dem Staubsaugen ergänzt, verwendet werden. Das wird kurzzeitig helfen, damit man Zeit für die eigentliche Bekämpfung bekommt, nämlich die Feucht zu entfernen.

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Henri Mourier
Biologe bei Staatliches Schädlingslabor (dpil.dk)
Autor von u.a. die Bücher:
"Tierische Schädlinge In Haus und Lager"
"Bettwanzen – Stiche und Juckreiz"
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"Husets Dyreliv" - Nur auf Dänisch erhältlich
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