Die meisten Insekten legen Eier. Die Jungen der Insekten, z. B. die Jungen der Schaben und Heimchen, ähneln den Erwachsenen viel. Sie haben jedoch keine Flügel, ihre Geschlechtsorgane sind noch nicht entwickelt, und sie haben oft eine andere Körperform und Farbe als die Erwachsene. Sie erfahren eine Reihe von Entwicklungsstufen, und werden nach und nach immer mehr den erwachsenen Tieren ähneln. Diese Art von Entwicklung wird unvollständige Verwandlung genannt.
Bei anderen Insektengruppen gibt es jedoch eine vollständige Verwandlung. Das gilt z. B. für Fliegen, Käfer und Schmetterlinge. Bei ihnen geht die Entwicklung durch eine Reihe von Larvenstadien, die überhaupt keine Ähnlichkeit mit den erwachsenden Tieren haben.
Für sie erfolgt die Entwicklung zu dem Erwachsenenstadium auf einem speziellen Stadium, Puppen. Wenn das Insekt aus der Puppe heraus kommt, wächst es nicht mehr. Kleine Schaben könnten also Schaben sein, die noch nicht erwachsen geworden sind, während kleine Fliegen, die herumfliegen, nicht die Jungen der großen Fliegen sind.
Die Entwicklung und Verwandlung der Insekten sind von Hormonen gesteuert. Die Hormone werden in speziellen Drüsen gebildet, u.a. auf der unteren Seite des Gehirns und in der Vorderbrust. Sie werden mit der Blutflüssigkeit verteilt. Es ist ein bestimmtes Hormon, das Häutungshormon, das die Häutung auslöst. Es wird allerdings in Drüsen in der Vorderbrust gebildet, aber es ist dokumentiert worden, dass die Hormonproduktion in diesen Drüsen von einem Hormon gesteuert ist, das in Drüsen in dem Gehirn gebildet ist. Außer diesen zwei Hormonen ist das sogenannte Jugendhormon, das Juvenilhormon, entscheidend für die Häutung. Es wird von einem Anhang auf dem Gehirn produziert, und die Menge von Juvenilhormon in der Blutflüssigkeit kontrolliert, ob das nächste Entwicklungsstadium Larvenhäutung oder Verpuppung sein wird.
Das Hormonniveau bei jungen Larven ist sehr hoch, aber als die Larven älter werden, nimmt die Produktion ab, und wenn das Niveau unter einem bestimmten Schwellenwert kommt, wird die Larve sich verpuppen. Die Kenntnis von diesen Prozessen hat großen praktischen Wert. Synthetisch hergestellte Hormone könnten in einigen Fällen als Insektenbekämpfung ohne Gefahr für Menschen verwendet werden. Wenn die Hormone auf die Lebensräume der Insekten gespritzt werden, oder in kleine Mengen in Köder gemischt werden, könnten sie Unordnung in vitale Prozesse bringen, damit die Entwicklung der Tiere gehemmt wird, oder damit die Tiere ganz einfach sterben.