Ein Insekt haben alle die Organsysteme, die wir Menschen auch haben, sie sind aber oft anders aufgebaut, und können anderswo im Bauch als bei uns sein. So zum Beispiel liegt das Zentralnervensystem dem Bauch entlang, und das Herz der Rückenseite entlang, also genau das Gegenteil von den Wirbeltieren. Der Darmkanal ist im Prinzip ein Rohr, das vom Mund bis After führt. Ausführungsgängen einer Paar große Speicheldrüsen münden in der Mundhöhle. Die Nahrung passiert durch die Speiseröhre, die normalerweise mit einer Art von Kropf, der als Reservoir für Nahrung dienen könnten, erweitert ist. Der hintere Teil des Vorderdarms ist oft als ein Muskelmagen entwickelt, und ragt ein wenig in den Mitteldarm wie ein Trichter herein. Im Mitteldarm oder dem Magen geschieht das meiste der Verdauung durch Enzyme, die bei den Zellen des Mitteldarms gebildet sind. Der Mitteldarm ist von dem Enddarm bei einem Schließmuskel getrennt. In dem Enddarm wird der Wasserinhalt der Nahrung resorbiert. Die sogenannten Malpighischen Gefäße entsprechen unseren Nieren. Sie sind feine Drüsenröhre, die die Abfallstoffe der Blutflüssigkeit aufnehmen, und sie zu dem Enddarm leiten.
Innerer Bau der Insekten, Schematisch nach Boas-Thomsen. 1, 2, 3: Die Platzierung der drei Beinpaare auf den Brustgliedern, a: After, c: Gehirn, ch: Mitteldarm, e: Hinterdarm, h: Herz, k: Kropf, m: Mund, n: Ganglion, o: Ovarium(oder Hoden), o’: Geschlechtsöffnung, s: Speiseröhre, sp: Speicheldrüse, t: Kaumagen, tr: der Trichter in dem die peritrofe Membran gestaltet wird, u: Malpighische Gefäße, die unseren Nieren entsprechen.
Die Transportsysteme der Nährstoffe und des Sauerstoffs gehört zu den Organen, die stark unterschiedlich von den entsprechenden Organen der Wirbeltiere sind. Die Blutflüssigkeit der Insekten fließt nicht in Adern sondern frei in der Körperhöhle. Das Herz ist als ein System von Muskeln gebaut, das für einen gewissen Umlauf der Blutflüssigkeit sorgt. Die Blutflüssigkeit transportiert Nährstoffe und Hormone zu den verschiedenen Teilen des Körpers, den Sauerstoff aber nicht! Der Sauerstofftransport wird von einem System feiner Rohren (Tracheen) geschafft, die von Atmungsöffnungen an der Oberfläche den Sauerstoff direkt zu den Organen leiten, zunächst einmal zum Gehirn und Herz. Kohlendioxid und Wasser sicken dadurch heraus.
Der Sauerstofftransport in den Rohren erfolgt vor allem durch Diffusion, aber einige Insekten fördern die Ventilation dabei Pumpenbewegungen mit dem Hinterleib zu machen.
Das typische Insekt hat ein Paar Atmungsöffnungen auf jedes der hinteren Brustglieder und auf die acht ersten Glieder des Hinterleibs. (Es ist zum Beispiel nicht möglich ein Insekt dabei zu ertrinken, sein Kopf unter Wasser zu halten). Die Atmungsöffnungen sind mit Filtern und komplizierten Schließvorrichtungen versehen, damit sie nach Bedarf geöffnet und geschlossen werden können. In trockenen Umgebungen können sie geschlossen werden, damit das Insekt einen zu großen Flüssigkeitsverlust durch die Atmungsöffnungen vermeiden. Der Sauerstoffbedarf der Insekten wechselt je nach Art und die Verhältnisse. Je höher die Temperatur und je aktiver das Insekt ist, je mehr Sauerstoff ist benötigt. Im Allgemein sind Insekten dazu fähig länger mit weniger Sauerstoff auszukommen.
Das Nervensystem der Insekten hat genau dieselbe Funktion als unsere. Das Gehirn ist im Kopf gerade über der Speiseröhre platziert, und ist mit Rachenganglien durch zwei Nervenstränge, die um die Speiseröhre liegen, verbunden. Vom Rachenganglion heraus läuft das Nervensystem nach Hinten im Insekt, typisch als zwei Nervenstränge, die eine Anzahl Ganglien verbinden. Die weiblichen Geschlechtsorgane erfassen ein Paar Ovarien, in den die Eier gebildet sind. Die Eileiter werden in eine Vagina verbunden. In der Vagina gibt es normalerweise eine kleine Spermiensammeltasche, in der der Samen bei der Begattung gesammelt wird, und von dort kann der Samen danach abgegeben werden und die einzelnen Eier befruchten, wenn sie aus der Vagina gleiten. In der Vagina münden auch einige Drüsen, die ein klebriges Sekret auf der Eieroberfläche abgeben. Die männlichen Geschlechtsorgane bestehen aus einem Paar Hoden, in denen der Samen gebildet wird. Von jedem Hoden führt einen Samenleiter, der oft mit einem Samenbläschen versehen ist. Die Samenleiter werden in einem Ejakulationsgang verbunden, die in einem Begattungsorgan münden, ein Penis.