In Dänemark gibt es keine amtlichen Probeentnahme- oder Probeuntersuchungsstandarten mit Hinblick auf Vorratsschädlingen. Die Probeanzahl, deren Größen und die Wahl der Untersuchungsmethoden beruhen auf dem erwünschten Maß der Sicherheit. Bei solchen „cost-benefit“-Erwägungen sollte ein Zoologe daran beteiligen, das Problem zu definieren und Lösungen vorzuschlagen, die den einzelnen Fällen entsprechen.
Proben könnten als Stichproben der verpackten Waren oder als Durchschnittsproben nach allgemeinen anerkannten Prinzipien entnommen werden. Durchschnittsproben werden am besten in Verbindung mit einem Rücken der Warenpartie entnommen. In den Fällen, dass die Partie festliegt, könnten die Proben mit einem Probenstange entnommen werden.
Lebende Tiere benehmen sich anders als andere Analyseobjekte, und verteilen sich nie homogen in einer Ware. Oft ansammeln sie in dem Teil der Warenpartie, der feucht, mollig oder alt ist. Wenn man ganz sicher sein will, die Tiere in den Proben zu mitnehmen, lohnt es sich mehrere Proben genau dort zu entnehmen. Milben, Staubläuse und andere Tiere, die trockene Umgebungen nicht vertragen, sind in den Proben aus den feuchtesten Teilen der Warenpartie zu finden. Wenn feuchte und trockene Teile einer Warenpartie gemischt werden, um eine Durchschnittsprobe der ganzen Warenpartie entnehmen zu können, riskiert man, dass die Tiere sterben, weil es zu trocken für sie in der Probe wird, was natürlich ein falsches Bild von dem Zustand der Partie macht. Lebende Tiere können ziemlich schwierig unter Kontrolle zu bringen sein. Das muss sowohl beim Probeentnahme als bei der Deponierung des Probematerials beachtet werden. Dicht schließende Plastiktüten sind – kurzzeitig – genügende Fluchtsicherung.
Die Proben sind baldigst zu untersuchen, und bis dann sind sie bei Zimmertemperatur zu aufbewahren. Es ist lockend, die Plastiktüten mit Proben als Dokumentation für lebende Tiere aufzubewahren. Das sollte allerdings nur kurzzeitig so gemacht sein. Die Proben sind nach einiger Zeit so verändert, dass sie nicht länger repräsentativ für die Partie, von der sie entnommen wurden, sind.