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Wespe

Wespe oder Gemeine Wespe Gewöhnlich gibt es kein Zweifel. Wenn wir von Wespen und Wespennester sprechen, meinen wir die bekannten schwarz-gelben Insekten mit der Wespentaile. Es gibt aber das Problem, dass es mehrere Arten von Wespen gibt, Holzwespen, Blattwespe und Hautflügler u. a.. Wenn man von den sozialen Arten der Familie Vespidae redet benutzt man deswegen den Name Gemeine Wespe.

Es leben sieben Arten von sozialen Gemeinen Wespen, die Staaten in Deutschland bauen. Sie sehen sich sehr ähnlich und haben die gleiche Lebensweise. Die Hornisse Vespa Crabro ist jedoch doppelt so groß wie seine Verwandten und unterscheidet sich dabei von den anderen.

Der Jahresablauf eines Wespenstaates. Im Herbst werden eine Anzahl von neuen Königinnen und Männchen im Nest geboren. Die schwärmen herum und paaren sich. Die Männchen sterben kurz danach, während die befruchteten, jungen Weibchen nach einem geschützten Ort suchen, wo sie den Winter verbringen können. Dies kann z. B. ein hohler Baum oder Moos sein, aber oft finden sie eine Stelle in einem Haus, in einem Kriechkeller oder unter einer Isoliermatte in einem Dachboden. Werden sie während des Winters aufgewärmt wachen sie auf, was erklären kann wieso manchmal im Winter Wespen auftauchen, wenn man ein sonst kühles Zimmer aufwärmt.

Läuft alles wie geplant, wachen sie aber erst im Frühling auf und fangen Mitte April an zu fliegen. Jetzt hat die neue Königin viel zu tun, sie braucht Zucker als Ernährung und muss einen passenden Ort finden um ihren neuen Staat zu gründen. Und genau hier bieten unsere Häuser, Kriechkeller und Dachböden gute Möglichkeiten an. Andere bevorzugen Löcher in der Erde, vielleicht ein verlassenes Mäusenest oder einen hohlen Baum, wie die Waldwespe. Die Königin fängt dann erstmal an ein kleines Nest zu bauen, kugelrund und so groß wie ein Tischtennisball. Der enthält 10-20 sechskantige Zellen, in welche sie je ein Ei legt. Wenn die Larven aus den Eiern geschlüpft sind, holt sie Futter und kann sich erst ein wenig entspannen und sich auf das Eierlegen konzentrieren, wenn die ersten Arbeiterinnen nach etwa einem Monat schlüpfen. Die Arbeiterinnen übernehmen jetzt die Arbeit das Nest auszubauen und den neuen Larven Futter zu hohlen. In dieser Zeit sind sie sehr anfällig, und ist das Wetter zu kalt, sterben viele Königinnen bevor sie ihre Arbeit zu Ende gebracht haben, und wir werden ein Jahr ohne Wespen erleben.

Das Nest ist ganz einfach von Papier gebaut. Die Wespen produzieren das Material indem sie Fasern von Pflanzenstängeln und Holz raspeln. Sie zerkauen es und mischen es mit Speichel wobei es eine passende Konsistenz bekommt und im Nest wo es gebraucht wird eingebaut werden kann. Die Wespen waren tatsächlich die Inspirationsquelle für die ersten Versuche das Papier, das wir heute kennen, herzustellen, und später das altmodische Papier, das von alten Lappen gemacht wurde, zu ersetzten.

Das Larvenfutter besteht aus Fleisch. Wespen sind Jäger, die Fliegen, Schmetterlinge, Honigbienen sowie auch andere Insekten in der Luft fangen. Die größten Beutetiere töten sie mit ihrem Stachel. Sie zerteilen die Beute und zerkauen sie zu runden Futterbällen. Sie können auch Brocken von Aas abschneiden oder kleine Stückchen Braten von unserem Mittagstisch holen. Wenn sie die Larven mit diesen Fleischbällen füttern, geben die Larven zuckerhaltige Flüssigkeitstropfen ab. Diese Tropfen saugen die erwachsene Wespe, was Energie und vielleicht auch größere Motivation gibt die Larven zu hüten.

So läuft der Sommer, der Staat wächst stetig, das Nest kann die Größe eines Fußballes annehmen und im September zwischen 5000-6000 Individien enthalten. Jetzt werden die neuen Königinnen und Männchen geboren und verlassen dann das Nest und allmählich bricht der Staat zusammen, die Arbeiterinnen hören auf zu arbeiten und füttern die Larven nicht mehr.

Gegen November gibt es kein Leben mehr im Nest und esbleibt zurück wie eine leere Schale. In unseren Breiten haben die Wespen das Problem, dass sie nicht wie die Honigbienen ihren Vorrat für die kalten Monate aufbewahren können, und deshalb jeden Frühling von Vorn anfangen müssen.

Wespen treten selten als Schädling auf und meistens kann man harmonisch Seite an Seite mit Ihnen leben. Aber wenn man allergisch gegen ihre Stiche ist, wenn es viele in einem Kindergarten gibt oder wenn es so viele gibt, dass sie lästig sind, ist es selbstverständlich berechtigt das Nest zu finden und sie unschädlich zu machen.

Ein Wespennest kann man auf vielerlei Weise unschädlich machen. Wenn man an das untere Loch herankommt, ist es eine sichere Art in das Loch zu sprayen und das Nest mit irgendeiner Pyrethroide beinhaltender Sprühflüssigkeit zu füllen. Ist das Nest in einer Hohlmauer oder vielleicht in einem Loch in der Erde, kann man die Stelle wo sie rein und raus kommen mit einer Sorte Insektenpuder sprayen, damit sie das Puder berühren, wenn sie die Öffnung passieren. Sitzt das Nest auf einer freien Stelle, wo man risikofrei offenes Feuer benutzen kann, ist es natürlich eine Möglichkeit es abzubrennen, eventuell mit Hilfe von einem Stock und einem Lappen mit Petroleum.

Wird man zuhause oft von Wespen heimgesucht, kann es vielleicht helfen ein engmaschiges Insektennetz über den Dachvorsprung, wo die Königinnen sich oft einfinden, zu montieren, genau so clever ist es in den Frühlingsmonaten Netze in den Ventilationsöffnungen des Kriechkellers zu montieren.

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Henri Mourier
Biologe bei Staatliches Schädlingslabor (dpil.dk)
Autor von u.a. die Bücher:
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