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Bettwanze

Die erwachsene Bettwanze (Cimex lectularius) ist 4-5 mm lang, die Körperform ist oval und rostrot. Sie hat keine Flügel, weswegen man die Glieder des Hinterleibes deutlich sehen kann.

Die Bettwanze gehört zu der Gattung Zecke. Die meisten Zecken leben von Pflanzensaft aber die Bettwanze benutz ihren kräftigen Rüssel um Blut zu saugen.

Heute kennt man ungefähr 75 verschiedene Arten von Bettwanzen, und es hat sich erwiesen, dass sie alle von Menschen abgesehen, auch von gewissen Vögeln und Fledermäusen abhängig sind. Dies scheint vielleicht als eine komische Auswahl, aber es gibt dazu eine Erklärung. Die Bettwanzen leben nicht direkt am Körper des Wirts, sondern hauptsächlich in dessen Umgebungen und suchen ihn nur auf um Blut zu saugen. Sie kommen dadurch nur mit Tieren zurecht, die ein Nest oder eine Wohnung haben zu dem oder der sie stetig zurückkehren.

Viel deutet darauf hin, dass unsere Bettwanze sich ursprünglich von Bettwanzen, die auf Fledermäusen lebten, entwickelt haben. Es ist naheliegend sich vorzustellen, dass die Bettwanzen vor tausenden Jahren herausgefunden haben, dass die Mennschen ein geeigneter neuer Wirt waren, als unsere Vorfahren in Felsenhöhlen einzogen, die schon von befallenen Fledermäusen bewohnt waren.

Dies muss in einem warmen Gebiet passiert sein, da die Bettwanzen am besten bei Temperaturen um die 25 und 28 °C gedeihen und unter 13°C nicht überleben können. Die Bettwanzen sind erst nach Deutschland gekommen, als die Wohnungen relativ aufgewärmt waren, was wohl irgendwann im sechzehnten Jahrhundert passiert ist.

Unsere Bettwanzen leben in dunklen Ritzen und Spalten so nah wie möglich an Stellen, wo Menschen nachts schlafen. Gern im Bett selbst aber auch unter loser Tapete, hinter Bildern und Wandteppichen und unter Scheuerleisten um bloß einige Möglichkeiten zu nennen.

Obwohl es  keine lebenden Bettwanzen auf den Aufenthaltsorten gibt, sind ihre Anwesenheit leicht zu erkennen durch ihre schwarzen Kot, leere, weiße Eierschalen und leere Häute.

Die Bettwanzen kommen nachts hervor, primär von Körperwärme angezogen. Sie beißen vorzüglich unbedeckte Haut, Hände, Arme, Hals und Füße im Gegensatz zu den Flöhen, die ja gern unter hautenge Kleidungen beißen. Eine erwachsene Bettwanze braucht fünf-zehn Minuten um satt zu werden, wonach sie ihren Rüssel einzieht und sich wieder versteckt. Hier sitzt sie vergnügt etwa eine Woche bis sie wieder Hunger kriegt und wieder hervorkommt.

Wir reagieren alle sehr unterschiedlich auf die Bisse der Bettwanze. Einige reagieren sehr heftig, andere reagieren gar nicht. Man geht davon aus, dass ungefähr 10% der Bevölkerung teoretisch jede Nacht gebissen werden kann ohne es überhaupt zu merken, was bedeutet, dass der Bestand groß werden kann, bevor die Tiere zufällig entdeckt werden.

Gut ist, dass man nie festgestellt hat, dass die Bettwanzen Krankheitsträger sind.

Die weibliche Bettwanze legt vier-fünf Eier pro Tag, insgesamt bis zu 200, sie klebt sie fest an die Unterlage ihres Verstecks.  Bei Zimmertemperatur dauert es rund ein Dutzend Tage um die Eier auszubrüten. Die kleinen Bettwanzen gleichen den Erwachsenen, sie häuten sich fünf Mal und brauchen eine Mahlzeit Blut zwischen jeder Häutung.

Bettwanzen können einige Monate ohne Blut leben und noch länger, wenn es kühl ist. Dies erklärt warum es Bettwanzen in Häusern auftauchen können, die bis zu einem Jahr leer und kalt gewesen sind.

Bettwanzen können beispielsweise durch Rohrdurchführungen von einer Wohnung zu einer anderen wandern, aber werden primär passiv mit Hausrat und Gepäck verbreitet. Man kann auch Pech haben indem man Gebrauchtmöbel mit Bettwanzen kauft oder sie bekommt, wenn man Sachen von der Straße nimmt, die vielleicht genau wegen der Bettwanzen weggeworfen wurden. Selbst „anständige” Hotels können damit Probleme haben, und oft ist ein Gepäckstück unter einem Bett eines befallenen Zimmers der Infektionsweg.

Wenn man den Verdacht hat, dass ein Paar Bettwanzen in das Gepäck gekrabbelt sind, ist es empfehlenswert es bei der Heimkehr durchzusehen.

Kleidungen und andere Gegenstände, die es vertragen, können in der Waschmische gewaschen werden oder ein Paar Tage in einem Gefrierschrank bei minus 18 °C gelegt werden. Sachen die diese Behandlungen nicht vertragen, müssen gründlich untersucht und eventuell mit einem zugelassenen Sprühmittel behandelt werden.

In Deutschland ist man als Mieter verpflichtet den Vermieter Bescheid zu geben, wenn man Bettwanzen festgestellt hat, der muss dann dafür sorgen sie zu vernichten.

Aber auch wenn man seine eigene Wohnung besitzt, ist es klug einen Schädlingsbekämpfer zu engagieren. Kenntnis von den Gewohnheiten und Aufenthaltsorten der Tiere ist die Voraussetzung sie erfolgreich auszurotten, und behandelt man falsch, riskiert man die Bettwanzen einfach zu den Nachbarn zu schicken.

Einige der Vögel und Fledermäuse, die in unseren Häusern vorkommen können, werden auch von Bettwanzen gequält, die in seltenen Fällen zu uns finden und uns beißen. Sie gleichen unseren Bettwanzen sehr.

Die Fledermauswanze (Cimex pipistrelli) lebt an Orten, wo die Zwergfledermaus ihre Schlafplätze hat. Die Fledermäuse können sich in Dachböden von Wohnhäusern niederlassen, wonach es passieren kann, dass ihre Bettwanzen den Weg nach unten suchen und Menschen beißen. Dies passiert besonders, wenn die Fledermäuse aus irgendeinem Grund das Haus verlassen, und die Bettwanzen ohne ihre natürliche Nahrungsquelle hinterlassen werden.

Taubenwanze (Cimex columbarius) sind sehr nahe Verwandte der Bettwanze. Sie leben in Taubenschlägen oder auf Dachböden, wo verwilderte Tauben sich aufhalten, und können in seltenen Fällen den Weg in das Haus finden und Menschen beißen.

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Henri Mourier
Biologe bei Staatliches Schädlingslabor (dpil.dk)
Autor von u.a. die Bücher:
"Tierische Schädlinge In Haus und Lager"
"Bettwanzen – Stiche und Juckreiz"
"Vorratsschädlinge"
"Husets Dyreliv" - Nur auf Dänisch erhältlich
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