Die Dörrobstmotte wird auch Hausmotte oder Vorratsmotte genannt. Von den Motten, die unsere Nahrungsmittel befallen können, ist die Dörrobstmotte (Plodia interpunctella) die Motte, die am häufigsten in Haushalten, Läden und Lebensmittelunternehmen auftritt.
Eigentlich ist sie ein schöner, kleiner Schmetterling, 1 cm von Fühler bis zum hinteren Ende.
Die Flügel sind zweifarbig, der vordere dritte Teil ist hellgrau, der Rest hat eine warme rotbraune Farbe.
Die Motten fliegen hauptsächlich in der Abenddämmerung, aber werden von Licht angezogen. Tagsüber sitzen sie gern an den Wänden mit den Flügeln über dem Hinterleib gelegt.
Die erwachsenen weiblichen Motten legen ihre Eier – insgesamt bis zu 500 – in trockene Pflanzenprodukte. Sie können sie in Mehl und Getreide legen, aber sie ziehen Dörrobst wie Dörrpflaumen, Datteln und Rosinen vor, aber auch Nüsse, Mandeln und Kakaobohnen gehören zu ihren Favoriten.
Wenn die Eier schlüpfen, fangen die kleinen Larven an zu fressen. Jene sind typische Raupen mit einem kleinen mit kräftigen Kiefern ausgestatteter Kopf, und der Körper ist mit drei Beinpaaren und fünf paar Bauchfüßen ausgestattet. Unter günstigen Umständen, gutes Essen und Temperaturen um die 25 °C, brauchen sie etwa einen Monat um auszuwachsen und sind dann bereit sich zu verpuppen. Genau wie die anderen Raupenarten – die Raupe der Seidenspinner ist die berühmteste – können sie Seide produzieren, und gibt es in den befallenen Waren Spinnfäden, ist dies ein sicheres Zeichen, dass Mottenlarven verantwortlich sind.
Wenn der Zeitpunkt der Verpuppung sich nähert, werden die Raupen rastlos, und sie suchen Abstand von ihren ehemaligen Zuhause und Speisekammer. Im Gegensatz zu den erwachsenen Motten können sie nagen und kommen problemlos durch Verpackungen aus Pappe und Plastik. Normalerweise suchen sie den Weg nach oben, und in dieser Entwicklungsstufe kann man sehen wie die Raupen die Wände hinauf krabbeln um einen geeigneten Spalt zu finden, in dem sie sich aufhalten können, bis sie, gewöhnlich nach einigen Wochen, als erwachsene Motten auftauchen. Auch hier gebrauchen die Raupen ihre Fertigkeit des Spinnens. Bevor sie sich verpuppen, produzieren sie einen soliden, weißen Seidenkokon, in diesem sind sie während des Puppenstadiums geschützt.
Es ist schwierig die Motten in einen Haushalt oder in einen Betrieb gänzlich zu vermeiden, einzelne Eier oder Raupen sind in einer Ware schwer zu entdecken. Allerdings, wenn man eine Warenlieferung verdächtig findet, ist eine Kältebehandlung für ein paar Tage in einem Tiefkühlschrank effektiv.
Man kann die erwachsenen Motten mit einem für den Zweck zugelassenen Spritzmittel bekämpfen. Befallene Waren sollten selbstverständlich ausrangiert werden oder durch Kälte behandelt werden. Das Problem dabei sind die Raupen und Puppen die sich in Spalten und Ritzen verstecken können, und nach Wochen vielleicht als Motten auftachen. Deswegen sollte man in einem Haushalt einen Zeitraum lang kleine Portionen einkaufen, und so weit wie möglich die anfälligen Waren in fest feschlossenen Verpackungen aufbewaren, bis man sicher ist, dass keine Motten mehr aus ihren Verstecken auftauchen.
Fallen mit Licht oder anlockenden Duftstoffen können aufweisen ob es im Raum Motten gibt und man Maßnahmen vornehmen muss oder nicht.
Der Begriff „Vorratsmotte“ umfasst auch die Arten „Speichermotte“ (Ephestia elutella) und „Tropische Speichermotte“ (Ephestia cautella), ihre Lebensweise ist ähnlich mit der der „Dörrobstmotte“, aber diese sind einfarbig graulich.