Die Kleidermotten haben uns immer begleitet und sie werden schon in der Bibel wie ein Bild der Vergänglichkeit beschrieben, und unser Leben wird beschreiben wie ”ein Kleid, das die Motten fressen”.
Die kleinen bronzefarbigen Kleidermotten (Tineola bisselliella) ziehen ein verstecktes Leben in dunklen Ecken, Schubladen und Schränken vor. Sie fliegen nicht gut, und nur selten hat man es nötig eine fliegende Motte zu jagen.
Das Weibchen legt um die 100 kleinen, weißlichen Eier, die es in Falten oder zwischen den Fasern des Stoffs reinsteckt. Die Raupen schlüpfen nach einigen Tagen und fangen gleich an zu fressen. Gleichzeitig spinnen sie eine feine Fraßröhre, die als Spinnfaden an der Unterlage fest haftet. Sie bewegen sich in der Röhre hin und her, und wenn sie alles gefressen haben, das sie von ihr erreichen können, können sie diese verlängern. Abgefressene Stoffreste und Kot der Raupen kleben an der Röhre fest, und die Präsenz dieser Fraßröhren ist der sicherste Beweis, dass es sich um Befall von Motten und nicht von anderen Textilschädlingen handelt.
Die Entwicklung vom Ei bis zu der erwachsenen Motte dauert etwa einen Monat bis über ein Jahr abhängig von Temperatur, Feuchtigkeit und Qualität des Futters. Unter normalen Umständen wird es in unseren Wohnungen pro Jahr zwei Generationen geben.
Die Kleidermotten gedeihen am besten bei einer Temperatur von 25° C, was uns zeigt, dass sie ursprünglich von wärmeren Himmelsstrichen herstammen, und in Deutschland leben sie ja auch nicht im Freien.
Das Futter der Raupen besteht vorwiegend von Hornstoff (Keratin), das in Wolle, Pelzen und Federn zu finden ist. Es ist einer der unverdaulichen Eiweißstoffe, aber die Därme der Raupen haben einige spezielle Gegebenheiten, die es den Raupen ermöglichen das Keratin abzubauen und verdauren zu können. Jedoch fehlen notwendige Vitamine im reinen Hornstoff, somit brauchen die Raupen Beifutter um zu gedeihen. Dies kann vielleicht in Form von verschiedenen Flecken der Kleidungen geschehen.
Kleidermotten befallen weder Baumwolle noch synthetische Stoffe, und da Textil oft gegen Motten behandelt wird, haben die Kleidermotten nicht mehr genau so gute Verhältnisse wie früher. Trotzdem gibt es in den meisten Haushalten noch Futter für sie.
Die Weibchen fressen nicht und sie haben nicht wie die Raupen Kiefer um zu nagen. Das heißt, dass saubere Kleidungen in fest geschlossenen Tüten von Papier oder Plastik gut geschützt gegen Mottenbefall sind.
Die Bekämpfung: Meistens kann man befallene Gegenstände für ein paar Tage in den Froster verwahren. Eier, Raupen und erwachsene Motten werden auch effektiv getötet, wenn man die Gegenstände in die Waschmaschine wirft. Außerdem gibt es zugelassene Sprühmittel für Bekämpfung von Kleidermotten. Diese sind besonders geeignet für Spalten und Ritzen in Schränken, Schubladen und unter Fußleisten, wo ein Raupenbestand sich verbergen könnte.
Die Pelzmotte
Die Pelzmotte (Tinea pellionella) und die Kleidermotte sehen sich zum verwechseln ähnlich, die Raupen der Pelzmotte sind aber leicht zu erkennen. Sie spinnen eine kleine rohrartige Hülle, ein Futteral, das sie mit kleinen Woll- und Federresten verkleiden. Im Gegensatz zu den Raupen der Kleidermotte können sie mit dem Hinterleib in der Hülle geschützt herumkriechen. Wenn sie ausgewachsen sind, haben sie die Tendenz sich von dem Ort, wo sie ihr Leben als Raupe verbracht haben, wegzubewegen. Wenn sie in einem Teppich gelebt haben, sieht man sie oft an der Wand aufwärts kriechen auf der Suche nach einem geschützten Ort für ihre Verpuppung, die in der Hülle stattfindet.
Die Pelzmotte stellt keine große Forderungen an die Temperatur und ist ursprünglich eine deutsche Art, die man u. a. in Vogelnestern finden kann. Sie können also von Außen in die Wohnung kommen. Dagegen erfordern sie ziemlich feuchte Verhältnisse und gedeihen nicht in sehr trockenen Räumen.
Außerdem ist ihr Lebensweise wie die der Kleidermotte, und die Maßnahmen für Vorbeugung und Bekämpfung sind die gleichen.