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Deutsche Schabe

Deutsche Schabe
Deutsche Schabe

Es existierten schon vor mehr als 250 Mio Jahren Schaben, genau wie die, die wir heute kennen. Höchstwahrscheinlich war ihre Lebensweise ungefähr die gleiche wie heute, abgesehen davon dass 250 Millionen Jahre vergehen sollten, bevor sie die Möglichkeit bekamen Krümel in einer Küche zu essen.

Es sind nur ganz wenige Mitglieder dieser alten Insektenfamilie, die an ihrem schlechten Ruf beteiligt sind. Die allermeisten von den über 4000 bekannten, verschiedenen Arten leben im Freien und haben so wenig wie möglich mit Menschen zu tun.

Auch in Deutschland gibt es einige im Freien lebende Arten, kleine, nette Tiere, die in Wälder und Dünen zu finden sind.

Schaben sind vorwiegend tropische Tiere, und unsere Küchenschaben sind ja auch wärmebedürftig und leben nicht in der deutschen Natur. Erst in den letzen paar hundert Jahren haben die Schaben sich in unseren Breiten niedergelassen, weil unsere Wohnungen früher im Allgemeinen nicht gut genug aufgewärmt waren. 

Die Deutsche Schabe hat nichts besonderes mit Deutschland zu tun, aber Carl von Linné, der die Blatella germanica benannte, hat es aber anscheinend gemeint.

Das erste Zeichen von Schaben im Haus ist meistens, dass einige recht große, ein wenig flachgedrückte Tiere mit langen Beinen und sehr langen Fühlern sich schnell verstecken, wenn man nachts das Licht in der Küche anmacht.

Die erwachsene deutsche Schabe ist gut 1 cm lang, bräunlich mit zwei dunklen Streifen am Brustpanzer. Sie hat ein Paar Fliegenflügel unter den Deckflügeln, aber benutzt sie unglaublich selten.

Lebenszyklus von Deutsche Schabe
Lebenszyklus von Deutsche Schabe

Nach der Paarung legen die Weibchen die Eier in ein besonderes Eipaket. Es ist in 30-40 kleine Räume aufgeteilt, die jeweils ein Ei enthalten. Das Eipaket wird von vielen Arten abgeworfen, aber die deutsche Schabe trägt es aus der Geschlechtsöffnung mit sich herum, bis die kleinen Nymphen reif genug sind um zu entschlüpfen. Die jungen Nymphen sind flügellos und verhältnismäßig breiter und dunkler als die Erwachsenen. Die Nymphen durchlaufen 6-7 Stadien, und bei 30 °C können sie in zwei Monaten auswachsen. Liegt die Temperatur um die 21 °C dauert es cirka sechs Monate.

Schaben sind gesellige Tiere, und oft findet man Ansammlungen an Orten, wo sie sich vor dem Licht verstecken. Es sind bestimmte Duftstoffe, die in Drüsen des Darmes erzeugt und mit dem Kot abgesondert werden, die sie einander anziehen, und mittels Sinnesorganen der Fühler wahrnehmen. Man hat nachgewiesen, dass eine einsame junge Schabe schlecht gedeiht und langsamer wächst, als wenn sie Gesellschaft hat. Anscheinend stimulieren die kleinen Schaben irgendwie einander.

Die deutschen Schaben gedeihen am besten an warmen, feuchten Orten mit Zugang zu Wasser. Das heißt, dass typische Aufenthaltsorte hinter Waschmaschinen und Backöfen und in Spalten hinter anderen Wärme abgebenden Apparaten sind.

In Deutschland läuft die Verbreitung eher passiv durch Waren und Verpackungen, aber in einem Gebäude können sie sich auch leicht via Durchführungen von Wärmerohren und/oder Ventilation verbreiten.

Schaben können Lebensmittel durch Nagen beschädigen, durch Verunreinigung mit Kot und durch ihren unangenehmen Geruch.

Endlich können sie Krankheitskeime auf die Waren übertragen, dies spielt jedoch kaum eine Rolle hier zu Lande im Verhältnis zu anderen Krankheitserregern.

Wie dem auch sei, jedenfalls wird man die Schaben immer so gut wie möglich bekämpfen und in großen Küchen und in Lebensmittelbetrieben ist man dazu verpflichtet.

Ihr großes Vermehrungspotenzial und ihre versteckte Lebensweise macht es schwierig sie zu bekämpfen, und es macht es nicht einfacher, dass Schaben zu den Insekten gehören, die schnell Resistenzen gegen Bekämpfungsmittel, die auf den Markt gebracht werden, entwickeln.

Stellt man Schaben in einer Wohnung eines Wohngebäudes fest, risikiert man die Schaben zu verbreiten, wenn man nur lokal behandelt. Man braucht für die Bekämpfung eine Strategie, und als Minimum müssen die angrenzenden Wohnungen untersucht und falls nötig behandelt werden.

In vielen Fällen muss man eine professionelle Firma mit Erfahrung von Schädlingsbekämpfung engagieren, da Schaben wie beschrieben schwer auszurotten sind, und wir werden sie nie ganz loswerden.

Orientalische Schabe In Deutschland ist die orientalische Schabe (Blatta orientalis) nicht so gewöhnlich wie die Deutsche Schabe. Die ist größer, wird bis zum 2,5 cm lang und ist blitzblank schwarz. Die Deckflügel des Weibchen sind sehr klein, wogegen sie bei dem Männchen fast seinen ganzen Hinterleib bedecken. Ihre Lebensweise ist mehr oder weniger wie die der deutschen Schabe, aber sie braucht höhere Temperaturen um zu gedeihen. Ein wichtiger Unterschied ist, dass das Weibchen das Eipaket nicht herumträgt, sondern an einen dunklen und geschützten Ort ablegt. Nach einigen Monaten reißt das Eipaket und die kleinen Nymphen kommen hervor. Das bedeutet, dass selbst Monate nach der Ausrottung der letzten erwachsenen Schabe, neue Schaben auftauchen können.

Amerikanische Schabe Die größte der Schaben, auf der wir gelegentlich stoßen, ist die Amerikanische Schabe (Periplaneta americana). Beide Geschlechter haben Deckflügel, die länger als der Körper sind. Ab und zu wird sie von Übersee eingeführt und wenn ein Paar Amerikanischen Schaben Glück haben und sie an einem schön warmen und feuchten Ort herauskommen, z. B. in ein Gewächshaus oder einen Wintergarten, kommen sie zurecht, unter anderen Umständen werden sie aber schnell sterben.

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Henri Mourier
Biologe bei Staatliches Schädlingslabor (dpil.dk)
Autor von u.a. die Bücher:
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