Gamasiden sind eine Milbengruppe, die recht große, gelbbraune, langbeinige und lebhafte Arten umfasst. Die meisten leben räuberisch von anderen Kleintieren, einige, wie Kleemannia plumigera, aber von Schimmelpilzen. Sie können manchmal in neuen, noch feuchten Häusern und in feuchten Strohlagern auftreten und von dort in Wohnungen eindringen.
Stachenbeermilbe
(Lat: Bryobia praetiosa) Bewohnt man ein Haus, an dem der Rasen bis an die Mauern heranreicht, kann es geschehen, dass plötzlich kleine rote Milben auf den Fensterrahmen wimmeln. Die rote Farbe kann sie als Blutsauger in Verdacht bringen, es handelt sich aber um friedliche Pflanzensauger. Im Lauf ihres Lebens wandern sie zwischen Nahrungspflanzen und Verstecken hin […]
Tausendfüßer
Die echten Tausendfüßer, Diplopoda, unterscheiden sich von den Hundertfüßern durch die viel zahlreicheren Körperglieder, von denen jedes 2 Paar Beine trägt. Sie sind friedliche Pflanzenfresser, die oft in groß Zahl im Boden leben. Sie spielen beim Umsetzen organischer Substanz wohl die gleiche Rolle wie die Regenwürmer. Wegen ihrer Lebensweise bemerkt man die Tiere gewöhnlich selten. […]
Spinnenasseln
Diese Tiere sehen durch ihre ungeheuer langen Beine recht abenteuerlich aus. Sie benutzen sie als eine Art Fangnetz, wenn sie Insekten und andere Kleintiere jagen. In Südeuropa sind sie häufig, in Mitteleuropa aber nur lokal, manchmal werden sie mit Waren eingeschleppt (S. 34).
Erdläufer
(Lat: Geophilus carpophagus) Mit ihrem langen, geschmeidigen Körper sind Erdläufer einem Leben in Gängen im Boden angepasst. Gelegentlich treten sie in größerer Zahl in Häusern auf, aber man meint, dass dies nur geschieht, wenn sie sich auf ihren nächtlichen Beutezügen verirren. Besonders in Frühjahr und Herbst findet man sie und bei kräftigen Niederschlägen kann es zu […]
Steinläufer
(Lat: Lithobius forficatus) Der Steinläufer wird gut 3 cm lang und ist recht häufig. Beim Wenden von Steinen, unter Rinde oder in Falllaub sind die Tiere nicht zu übersehen. Sie leben in Kompost, Nebengebäuden und Lichtschächten mit abgefallenen Blättern. Von dort können sie sich auf ihren nächtlichen Raubzügen auch in Wohnungen verirren. Da sie sehr anfällig […]
Hundertfüßer
(Lat: Chilopoda) Diese Tiere, auch Skolopender genannt, sind Räuber, die tags versteckt sind, nachts aber auf Beutefang gehen. Sie fangen Kleintiere und töten sie mit ihren gewaltigen Giftklauen, die am Kopf sitzen. Bei uns gibt es keine für den Menschen gefährliche Arten.
Asseln
(Lat: Oniscoidea) Die grauen, ovalen Asseln sind unter den Kleintieren recht bekannt; das zeigen schon die vielen lokalen, populären Namen, die die Tiere erhalten haben. Asseln sind die einzigen Krebstiere, die sich an ausschließliches Landleben angepasst haben. Bekannte Vertreter der Gruppe, wie Krebse, Hummer und Krabben sind dagegen ausschließlich Wassertiere. Die Verwandtschaft zeigt sich darin, dass […]
Regenwurm
(Lat: Allobophora turgida) Das auffallendste am langen Körper des Regenwurms ist seine Gliederung; er besteht aus einer Anzahl deutlicher Ringe. Die Haut wird durch Schleim glatt und feucht gehalten, und lässt man einen Regenwurm durch die Finger gleiten, merkt man ein leichtes Kratzen; liegt er auf Papier, so raschelt es leicht. Auf jedem Körperring sitzen nämlich […]
Zufällige Gäste
Fast nichts ist unmöglich und so kann man auch das seltenste Tier ins Haus einschleppen, zum Beispiel mit Obst, Blumen oder Zweigen. Es ist unmöglich, hier alle Möglichkeiten aufzuzählen, wir beschränken uns daher auf eine Auswahl. Mit zufälligen Gasten meinen wir Tiere, die sicher nichts im Haus zu tun haben, die aber immer wieder auftauchen, […]
Gelbhalsmaus
(Lar: Apodemus flavicollis) Die meisten Gelbhalsmäuse leben im Freien, und jene, die in Häuser einwandern, tun dies später als die Hausmaus, meist erst gegen Ende Oktober. Sie können aber auch den ganzen Winter hindurch erscheinen, wenn ihre natürlichen Nahrungsvorräte zu Ende gehen und sie neue Nahrungsquellen suchen. In der Natur leben Gelbhalsmäuse von verschiedenen Samen, und […]
Hausmaus
(Lat: Mus musculus) Im Sommer leben sie meist auf den Fluren in der Nähe von Siedlungen und vom August an, wenn die Felder abgeerntet werden, suchen sie sich wieder in die Häuser. Die stärkste Zuwanderung erfolgt im September. Über die Hausmaus siehe auch S. 84.
Mäuse
Kommen im Herbst zahlreiche Mäuse ins Haus, so sind dies meist Hausmäuse oder Gelbhalsmäuse. Auch andere Mäusearten können auftreten, halten sich aber nie lange. Zur Verhinderung der Einwanderung siehe S. 87.
Wespen
Wenn man im Winter auf dem Dachboden eine sehr große und träge Wespe versteckt sitzend sieht, handelt es sich um eine überwinternde Königin (S. 176).
Siebenpunkt-Marienkäfer
(Lat: Coccinella septempunctata) Im Spätsommer können Marienkäfer in großer Zahl auftreten und recht bemerkbar sein. Von den Fluren, wo sie Blattläuse gejagt haben, suchen sie sich nun an Hecken und Waldränder, wo sie sich an geschützten Stellen zur Überwinterung sammeln. Sie gelangen auch in Gebäude und können plötzlich mitten im Winter auftauchen, wenn ihre Schlafstelle zu […]
Schmetterlinge
(Lat: Lepidoptera) Schmetterlinge überwintern oft im Haus. Am Dachboden findet man im Winter den Kleinen Fuchs, Aglais urticae, und das Tagpfauenauge, Inachis io, in typischer Schlafstellung mit zusammengeklappten Flügeln. Man sollte sie nicht beunruhigen, denn wenn sie in warme Räume geraten, sterben sie unweigerlich. Im Frühjahr findet man sie oft an Fenstern, da sie nun ins […]
Gemeine Stechmücke
(Lat: Culex pipiens) Diese Mücke ist klein und braun. Sie überwintert oft in großer Zahl in feuchten Kellern und kann aufgeschreckt auch im Winter aktiv werden. Meist sticht sie nicht Menschen, sie lebt vielmehr vom Blut der Vögel.
Geringelte Stechmücke
(Lat: Culiseta annulata) Es handelt sich um eine kräftige, graue Mücke mit weißen Ringen an den Beinen. Die befruchteten Weibchen überwintern an kühlen Stellen, zum Beispiel in Kellern, zeigen aber aufgeweckt einen ungeheuren Blutdurst. Wird man im Winter von einer Mücke gestochen, so handelt es sich um diese Art.
Mücken
Sie gehören gewöhnlich in den Sommer (S. 47 ff.), es gibt aber einige Arten, die überwintern und sich dann auch bemerkbar machen.
Halmfliege
(Lat: Thaumatomyia notata) Halmfliegen sind kleine, gelbliche Fliegen mit schwarzen Zeichnungen, die im Herbst in ungeheuren Schwärmen Gebäude zum Überwintern aufsuchen können. Man kann sie leicht mit Essigfliegenverwechseln (S. 80), sie sind aber heller gelb, besuchen keine Nahrungsmittel und sind unschädlich. Meist werden die obersten Stockwerke in den Gebäuden besucht, oft solche, die mit Efeu oder […]
Winterfliegen
nennt man Fliegen, die mitten im Winter in unseren Räumen herumfliegen. Es können Exemplare der beiden vorstehend genannten Arten sein, die von der Wärme hervorgelockt wurden, öfter aber handelt es sich um die Stubenfliege (S. 77). Die Stubenfliege überwintert in keinem bestimmten Stadium, sie bringt sich meist in Stallen durch, wo sie sich das ganze […]
Stallfliege
(Lat: Musca autumnalis) Die Stallfliege ist mit der Stubenfliege nahe verwandt und gleicht ihr auch, so dass sie schwer zu unterscheiden sind. Die Stallfliege legt ihre Eier in frische Kuhfladen, von denen sich die Larven ernähren. Die erwachsenen Fliegen sind im Sommer beim Vieh zu finden und kommen kaum in die Häuser. Im Herbst aber suchen […]
Pollenia Rudis
In manchen Häusern geschieht es immer wieder, dass im Winter große, graue Fliegen auftauchen. Mancherorts geschieht dies regelmäßig und in großer Zahl, so dass die Tiere zu einer Plage werden. Träge fliegen sie um Lampen, fallen in Kaffeetassen und dergleichen mehr. Es sind Verwandte der Schmeißfliegen, gleichen aber mehr der Stubenfliege und können daran erkannt […]
Florfliege, Goldauge
(Lat: Chrysopa carnea) Bei richtiger Beleuchtung glänzt das Auge dieses Insekts wie Gold, und es ist mit seinen großen, glasklaren Flügeln und seiner grünlichen Farbe ein sehr elegantes Wesen. Im Sommer lebt die Florfliege im Freien, ruhig fliegt sie in der Nacht herum und kann, vom Licht angelockt, in Wohnräume gelangen. Sonst findet man sie meist […]
Tiere, die im Haus überwintern
In unseren Breiten gibt es im Winter kaum Insektenleben im Freien. Die niederen Temperaturen machen ein Leben ganz einfach unmöglich und daneben gibt es auch keine Nahrung. Wenn der Sommer zu Ende geht, suchen viele Tiere geschützte Stellen, an denen sie überwintern können. Dafür eignen sich besonders Nebengebäude und Dachböden. In diesem Entwicklungsstadium können sie […]
Hausmarder
(Lat: Martes foina) Er lebt in vielen Häfen auf dem Land, aber auch in Einzelhäusern und in Sommerhäusern. Meist wohnt er auf dem Dachboden und baut sich dort ein Nest aus Stroh oder Heu, aber auch aus Isolierwolle. Ende April werden zwei bis fünf Junge geboren. Der Hausmarder fängt Mäuse und Ratten, aber auch Vögel […]
Fledermäuse
(Lat: Chiroptera) Die einzigen fliegenden Säugetiere, die Fledermäuse, sind nachts aktiv, tags ruhen sie in ihren Verstecken. Meist denkt man dabei an hohle Bäume, Grotten oder Burgruinen, es gibt aber einige Arten, die gerne in gewöhnlichen Häusern im Dachboden oder hinter Holzverkleidungen leben. In Mitteleuropa gibt es etwa 177 Fledermausarten und darunter sind besonders die Spätfliegende […]
Eulen
(Lat: Strigidae) Eulen bauen ihre Nester in Gebäuden, zum Beispiel der Steinkauz, Athene noctua, aber auch die Schleiereule, Tyto alba, die man in Scheunen, Dachböden und auf Kirchtürmen findet. Ihre Zahl ist leider in den vergangenen Jahren zurückgegangen.
Turmfalke
(Lat: Falco tinnunculus) Der Turmfalke ist bei uns der einzige Greifvogel, der direkt an Häuser gebunden ist. Er nistet oft auf Kirchtürmen und findet sich auch in Städten. In Südeuropa gibt es manchmal ganze Kolonien in größeren Orten. In München zum Beispiel gibt es eine Menge Brutpaare über die ganze Stadt verteilt, meist auf Kirchtürmen, aber […]
Haustaube
(Lat: Columba livia domestica) Die Tauben unter dem Dach sind verwilderte Haustauben und stammen wie diese von der Felsentaube ab. Sie bauen ihr Nest an hohen Plätzen auf Vorsprüngen und benötigen nur wenig Nistmaterial. Meist besteht das Nest aus einem Kothaufen mit einigen Halmen darin, kann aber im Lauf der Zeit einen großen Umfang annehmen. Zeitig […]